Rathaus fällt ohne Gegenwehr
Auch ein Wassergraben konnte das Prinzenpaar nicht aufhalten. Ruckzuck hatten sie den Beamten-Tempel unter Kontrolle.
Grefrath. Das Rathaus Grefrath fiel gestern um 16.44 Uhr. Da half es auch nichts, dass es sich dem Grefrather Karnevalskomitee (GKK) und den Schaulustigen als kleines Wasserschloss präsentierte. Die Umbau-Maßnahmen vor dem Eingang bescherten den närrischen Eroberern lediglich den einen oder anderen nassen Fuß. Das Prinzenpaar Ralf und Uschi, dessen Begleitung sowie die GKK-Tanzgarde nahmen den Wassergraben vor dem Rathaus genauso schnell wie das Gebäude selber.
Niers-Kapitän Herbert aus dem "Beamten-Narrenschiff-Wasserschlösschen" hatte sich und seine Mannschaft offenbar schon vor dem Eintreffen der Narren aufgegeben. Denn er erwartete das GKK mit dem stattlichen Rathausschlüssel auf dem kleinen Balkon: winkend, jubelnd und strahlend an diesem sonnenverwöhnten Altweiberdonnerstag. Allerdings: "Alde Wiever" waren vor dem Rathaus weit und breit nicht zu sehen.
Das GKK traf auf eine eher ohnmächtig wirkende Schloss-Besatzung. Der lange Tag, das Warten auf die neuen Herrscher und die ersten Frühjahrs-Sonnenstrahlen hatten sie verteidigungsunfähig gemacht.
Wohl hatte auch der eine oder andere Tropfen Alkohol seine Wirkung nicht verfehlt. Auflösungserscheinungen, Müdigkeit und die Freude auf neue Herrscher taten ein Übriges.
Im Rathaus traf man auf ein altbekanntes Grefrather Wappentier: Den Pleitegeier, der das Treiben am Fenster hängend verfolgte. Rasch erklärte Kapitän Kättner den Eroberern, dass es im Rathaus rein gar nichts zu holen gäbe. In Reimform stellte der Kapitän sein Schiff vor und gab schließlich auf. Die Narren hatten ihr Ziel erreicht.
Nun regiert das schmucke Prinzenpaar an der Niers. Und hofft auf ähnlich gutes Wetter am Tulpensonntag, wenn der Narrentreck ab 11.11 Uhr durch Grefrath ziehen wird.