Rosenmontagszug: Teilnahme bleibt kostenlos

Die Anmeldung ist ab sofort möglich. Neu sind ein Glasverbot und die Vorschrift, Ordner namentlich nennen zu müssen.

Kempen. Trotz verschärfter Sicherheitsauflagen bleibt die Teilnahme am Kempener Rosenmontagszug kostenlos. Diese „frohe Botschaft“ teilte Theo Balters, neuer Zugleiter des Kempener Karnevals-Vereins (KKV), rund 30 Interessierten bei einem Infoabend im Kolpinghaus mit.

Seit der Loveparade-Katastrophe in Duisburg — dort gab es am 24. Juli 2010 in Folge einer Massenpanik 21 Tote — gelten strengere Vorschriften. Seit zwei Sessionen leben alle Karnevalisten schon damit. Für Kempen ist das allerdings neu, denn ein Rosenmontagszug findet in der Thomasstadt nur alle drei Jahre statt, zuletzt vor dem Unglück in Duisburg.

„Die meisten Vorschriften sind alte Kamelle“, beruhigte Balters. Neu sind ein generelles Glasverbot sowie die Pflicht, einen Dienstplan der Ordner zu erstellen und diese namentlich aufzulisten. „Das hat bisher doch auch ohne Namen geklappt“, wandte ein Karnevalist ein. „Ab sofort muss aber alles dokumentiert werden“, konterte Balters.

Alle Ordner tragen Warnweste und dürfen, wie auch die Fahrer, keinen Alkohol trinken. Pro Wagen sorgen sechs Ordner an Reifen und Achsen dafür, dass niemand überrollt wird. Falls ein Teilnehmer die Ordner nicht aus den eigenen Reihen stellen kann, besteht die Möglichkeit, externe Kräfte anzuheuern. Kostenlos ist dieser Schritt natürlich nicht. Die Ordner-Anzahl bleibt indes unverändert.

Glasflaschen sind wie auch das Spritzen mit Flüssigkeiten und der Einsatz von Konfetti nicht gestattet. Wer dagegen verstößt, riskiert laut Vorschrift den „sofortigen Zugausschluss“.

Der KKV haftet als Veranstalter des Rosenmontagszuges und muss das von der Stadt im März vorgegebene Sicherheitskonzept erfüllen. „An engen Kurven wird es mehr Personal geben“, erklärte KKV-Geschäftsführer Heinz Börsch. Dies sind die einzigen Mehrkosten im Vergleich zum 2010er-Zug, die auf das KKV für 2013 zukommen. Die Kosten für den Rosenmontagszug 2010 schätzt Börsch auf 25 000 Euro.

Mit der Polizei wurde das Sicherheitskonzept im September beraten. „Herausgekommen sind wir mit einem blauen Auge“, sagt Börsch. Damit meint er, dass die neuen Regeln vorschriftsgemäß, aber eben auch finanziell tragbar umgesetzt wurden.

„Zugteilnehmer, die sich an die Regeln halten, haben nichts zu befürchten“, stellte Balters klar. So erhielt die Landjugend im Jahr 2010 „die Gelbe Karte“ für ihr schlechtes Benehmen durch massiven Alkoholkonsum. Balters: „Der Kempener Zug genießt einen guten Ruf. Wir wollen nichts riskieren.“ Um das Wichtigste hat sich derweil Prinz Heinz I (Kox) gekümmert: „Sonnenschein ist für den 11. Februar 2013 bestellt!“