Schäden an Leitungen nach Glasfaser-Ausbau

Nach den Tiefbauarbeiten für das schnelle Internet müssen die Gemeindewerke in Grefrath „einige wenige Schäden“ im Gas-, Wasser- und Stromnetz reparieren.

Foto: Friedhelm Reimann

Grefrath. Dass das Unternehmen Deutsche Glasfaser derzeit an allen Ecken und Enden aktiv ist, kann man in Grefrath täglich beobachten. Von der Firma beauftragte Subunternehmer sind dabei, die Kabel für das schnelle Internet in allen Ortsteilen zu verlegen. Und dabei soll — wie in anderen Kommunen in der Vergangenheit auch — nicht alles reibungslos verlaufen. Das zumindest stellte FDP-Fraktionschef Werner Mülders in der Ratssitzung am Montagabend zur Diskussion. „Wer zahlt denn eigentlich für die Schäden, die die Deutsche Glasfaser in Gas-, Wasser- und Stromnetz verursacht?“, fragte Mülders.

Bürgermeister Manfred Lommetz versuchte daraufhin, deutlich zu machen, dass die Gemeinde und somit die Bürger keinesfalls mit Kosten wegen möglicher Schäden zu rechnen hätten. „Wenn ein Schaden auftritt, wird er von den Gemeindewerken, die Eigentümer der Leitungen sind, repariert“, erklärte Lommetz am Dienstag noch einmal auf WZ-Anfrage. Die Gemeindewerke würden dann an die Gemeinde wegen der Kosten herantreten. Rechnungen würden an die Glasfaser weitergeleitet. Über diesen Weg werde funktionieren, dass die Rechnungen der Werke beglichen werden, so Lommetz.

Zum aktuellen Ausmaß der Schäden konnte die Verwaltung auf Nachfrage von CDU-Ratsherr Markus Funken keine Angaben machen. Es handele sich allerdings nur um „einige wenige Schäden“, wie Bürgermeister Lommetz im WZ-Gespräch sagte. Und auch die Gemeindewerke selbst sprechen auf WZ-Nachfrage von „geringen Problemen“. FDP-Ratsherr Mülders sieht das anders: Er habe vernommen, dass die Mitarbeiter der Gemeindewerke mit den Reparaturen gar nicht hinterherkämen, berichtete er am Dienstag der WZ.

Am Abend zuvor erntete Mülders wegen seiner Glasfaser-Fragen Kritik vom CDU-Kollegen Christian Kappenhagen. „Ich halte nichts davon, hier in der Ratssitzung ein Unternehmens-Bashing zu betreiben“, so Kappenhagen, der selbst in der Bürgerinitiative pro Glasfaser aktiv war und ist.

Das Borkener Unternehmen selbst bestätigt auf Anfrage, dass es bei den Verlegungsarbeiten in den Kommunen immer wieder zu Schäden kommt. „Das liegt unter anderem auch daran, dass die entsprechenden Leitungen dann und wann nicht so verlegt sind, wie sie in Plänen verzeichnet sind“, sagt ein Sprecher der Deutschen Glasfaser. Und bei der Masse an Tiefbauarbeiten würden halt auch Fehler passieren.

Grundsätzlich sollte sich die Gemeinde Grefrath wegen der Schadensregulierung keine Sorgen machen, so der Sprecher. Zwar müssten die Reparaturen vom Eigentümer der Versorgungsleitungen — das sind in Grefrath die Gemeindewerke — aus Gewährleistungsgründen beauftragt werden. Die Kosten landeten aber in der Regel beim Verursacher — also bei der der Deutschen Glasfaser und deren Subunternehmer.

Generell sieht sich die Deutsche Glasfaser bei der Umsetzung des Großprojekts in Grefrath auf einem guten Weg. „Es läuft alles nach Plan“, so der Sprecher. Demnach sind die Tiefbauarbeiten in Vinkrath, Mülhausen und Grefrath bereits weitgehend abgeschlossen. In Vinkrath sei die Glasfaser dabei, die letzten Hausanschlüsse zu verlegen und zu aktivieren. In Grefrath seien bereits 50 Prozent der Haushalte, die mit der Glasfaser einen Vertrag abgeschlossen haben, am schnellen Netz. In Mülhausen will sich die Deutsche Glasfaser in etwa zwei Wochen um die Hausanschlüsse kümmern. In Oedt seien etwa 90 Prozent der Tiefbauarbeiten erledigt, so der Sprecher. Dann gehe es dort auch mit den Hausanschlüssen weiter. „Insgesamt gehen wir davon aus, dass wir in Grefrath Ende des Jahres fertig sind“, sagt der Sprecher.