Grefrath "Schönster Tag im Leben" endet im Desaster: Trauung nach Handgreiflichkeiten abgebrochen

Eine Eheschließung musste abgebrochen werden. Die Polizei rückte an.

Es hätte so schon werden sollen: Eine Trauung in Grefrath endete mit einem Polizeieinsatz. Symbolbild.

Foto: Patrick Pleul

Grefrath. Es soll ja einer der schönsten Tage im Leben von verliebten Menschen werden. Im Grefrather Rathaus kam es nun aber zu einem Drama der besonderen Art und zu einem schnellen Ende einer Ehe, noch bevor sie besiegelt werden konnte.

Der 5. Dezember 2017 sollte für ein junges Hochzeitspaar aus der Niersgemeinde einer der glücklichsten Tage in ihrem bisherigen Leben werden. Sie hatten sich mit Verwandten und Bekannten am frühen Nachmittag auf den Weg ins Grefrather Rathaus gemacht, wo ihr gemeinsames Glück „amtlich besiegelt“ werden sollte durch die Heiratsurkunde, die die Standesbeamtin Petra Janicki üblicherweise unterzeichnet.

Petra Janicki erwartete das junge Paar und begann mit der Trauung, in der sie den künftigen Eheleuten auch wie üblich etwas mit auf den Weg gegeben wollte. Und eigentlich war die Trauung fast beendet, als sich die Schwester des Bräutigams erhob und nachfragte, wann man sich wohl melden müsse, wenn man etwas „gegen die Trauung“ vorbringen wolle. Das tat sie dann und eckte mit ihrem Vater an. Die Stimmung kippte und es wurde laut. Handgreiflichkeiten wurden angedroht.

Es wurde so laut, dass der neue Wirtschaftsförderer der Gemeinde Grefrath, Jens Ernesti, schon begann sich Sorgen zu machen und der Standesbeamtin als Schlichter zu Hilfe kam. Janicki brach die Trauung ab. Die Heirat wurde nicht amtlich beurkundet.

Der Anhang der Braut kam in ein Zimmer, wo es Kaffee des Bürgermeisters Manfred Lommetz gab und der andere Teil der Hochzeitsgesellschaft wurde vor das Rathaus gebeten. Dort war auch schon die Polizei eingetroffen, die die Auseinandersetzung beenden wollte.

Der Traum vom Glück miteinander war also vorerst rasch beendet. Der glücklichste Tag im Leben wird es für das Paar vielleicht nicht geworden sein — denkwürdig war er aber allemal. Nicht nur für die Familie, sondern auch für die Rathausmitarbeiter. Nicht nur Bürgermeister Manfred Lommetz wird an diesen Tag sicher noch lange zurückdenken, sondern auch der neue Wirtschaftförderer Jens Ernesti wird einen der ersten größeren Einsätze als Gemeindemitarbeiter sicher auch nicht so schnell vergessen.