Schüler als Ladenbesitzer
Neuntklässler des Thomaeums verkaufen T-Shirts und Schreibwaren.
Kempen. „Einer Theorie Leben einhauchen“, das wollte Lehrerin Marion Köhler mit ihrer neunten Klasse des Thomaeums versuchen. Gemeinsam gründeten sie im Rahmen des Politikunterrichts, der sich in der Mittelstufe mit Ökonomie befasst, einen Schülerladen. Nun wurde er unter dem Namen „Thoms“ eröffnet — aber bis dahin war es ein weiter Weg.
Ein Rückblick: Um an das nötige Startkapital zu kommen, gründeten die Schüler eine Aktiengesellschaft. „Die Aktien wurden entworfen, gedruckt und am Elternsprechtag im Frühjahr an Eltern, Schüler und Lehrer verkauft“, sagt Vorstandsvorsitzende Franziska Neyen (14). Weiter ging es mit der Suche nach einem geeigneten Raum.
Schulleiter Edmund Kaum stellte den Schülern den alten Kartenraum zur Verfügung. „Den mussten wir zunächst entrümpeln, um ihn dann mit in der Schule zusammengesuchten Möbeln einzurichten“, sagt André Ingendae (14), ebenfalls Vorstandsvorsitzender der Schülerfirma.
Köhler und ihre Klasse einigten sich schnell, dass der Schwerpunkt des Verkaufs auf Textil-, und Schreibwaren liegen soll. Neben Schreibblöcken gibt es unter anderem Schul-T-Shirts. Geöffnet ist „Thoms“ täglich 20 Minuten vor Unterrichtsbeginn und in der zweiten Pause.
Die Schreibwaren-, und Textilabteilung knüpfte Kontakte zu den Geschäftspartnern Högel-Flock und Schreibwaren Beckers, die die Ware liefern. Selbstverständlich gibt es wie bei „normalen“ Firmen weitere Abteilungen für Pressearbeit, Marketing und Finanzen.
Köhler, die bereits vor sieben Jahren mit ihrer damaligen Klasse das Schülercafé „CaTho“ ins Leben rief, ist überzeugt von den Möglichkeiten, die die Schülerfirmen bieten: „Die Jugendlichen lernen, zu organisieren, kooperieren und präsentieren.“
Katharina Klein (14), Abteilungsleiterin, kann das bestätigen: „Ich glaube, wir alle haben verstanden, was es bedeutet, eine eigene kleine Firma zu gründen. Es ist mit viel Arbeit verbunden, aber wir sind stolz aufs Ergebnis.“