Kempener Weihnachtsmarkt: Weihnachts-Glanz in der Altstadt
Das erste Weihnachtsmarkt-Wochenende war ein gelungener Auftakt. Am Samstag war der Besuch gut. Am Sonntag spielte das Wetter nicht richtig mit.
Kempen. Nicht für die Katz’, wohl aber für den Hund war das Angebot am Stand von Waldraud Storms auf der Ellenstraße: Selbstgebackene Hundekekse, die Tütchen mit kleinen Schleifen verziert. „Ach, die sind gar nicht für Menschen“, wunderte sich Elke Schüten aus Grefrath und zog weiter.
Auf dem Kempener Weihnachtsmarkt gab es ausgefallene Geschenkideen, Handwerker bei der Arbeit und vieles mehr zu entdecken. Bereits am Samstag war der historische Stadtkern gut besucht — sehr zur Freude der Geschäftsleute und Standbesitzer.
Nora Wehrhahns Herzen sind grau mit roten Streifen — die Frau aus Mönchengladbach demonstrierte die Kunst des Trockenfilzens: Mit einer Widerhaken-Nadel brachte sie Schafswolle in Herzens-Form, verkaufte ebenfalls gefilzte Fliegenpilzköpfe, Handy-Taschen und Schlüsselanhänger.
Glamourös präsentierte Sandrina Behrendt ihre Kunst, Champagnerflaschen, Geschenkdöschen und anderes mit Swarovski-Kristallen zu veredeln — auf Wunsch auch mit Namenszug. Glitzernde Augen bekam man ebenfalls beim Blick auf die Auslage der Goldschmiede Hendricks an der Peterstraße: Angeleuchtet, auf Filzrechtecken gebettet und unter Käseglocken geschützt, strahlten Gold- und Silberschmuck um die Gunst möglicher Kunden. „Hochwertig, aber erschwinglich“ seien die handgefertigten Unikate, sagte Mitarbeiterin Annelie Paschke.
Bodenständig und unerlässlich sind Adventskränze, die Gerda Küppers zahlreich verkaufte. Viele nutzten die Gelegenheit „auf den letzten Drücker“ und freuten sich über einen grünen Vier-Kerzen-Kranz, der mit gläsernen Weihnachtskügelchen zauberhaft verziert war.
Ebenfalls unerlässlich war ein Blick zu Spielwaren Lutz, wo das Christkind einkauft. Steifftiere und -textilien gehören im Geschäft an der Judenstraße neben der guten alten Brio-Holzeisenbahn zu den beliebtesten Geschenkideen.
Mit Blick auf den kalten beißenden Wind, der vor allem Sonntag durch die Altstadt zog, kam der Stand des Teelädchens gerade recht: Dort tanzte — zumindest auf einem Poster — der Nikolaus mit einem Rentier Tango, während der „Winterklänge“-Aufguss mit Aromen von Zimt, Apfel, Süßholz und Nelken gerne probiert werden durfte.
Apropos Winterwetter: Wollmützen, Handschuhe und Hausschuhe namens „Eisbärentatzen“ fehlten ebenso wenig wie Schals und Halstücher. „Bei der Holunderernte gab es viele Ohrenkneifer“, erinnert sich Janine (9) an den August. Jetzt verkauften sie und andere vom Haus Franziskus des Kinderheims St. Annenhofs Holunderlikör, -sirup und -saft, aber auch selbstgebackene Plätzchen, Quittengelee und Grußkarten. Ebenfalls wie beim Eierlikör-Verkauf vom Verein „Ein Regenbogen für Afrika“ war der Erlös für die gute Sache bestimmt.
Besonders viel zu tun hatten die Kempener Landfrauen, die auf dem Buttermarkt zur Plätzchen-Börse luden. „Das erste Tauschrezept, das wir bekommen haben, waren Mandel-Karamell-Kekse“, sagt Christiana Dahmen. Zur Erinnerung: Wer selber gebacken hatte und die Kekse mitbrachte, nimmt auch am Wettbewerb zum besten Keksbäcker teil. Die Jury tagt in dieser Woche bei der WZ.
24 Sorten Eigenkreationen verkauften allein die Landfrauen. Mit-Initiator Fritz Müller freute es: „Backen bedeutet Freude haben und machen. Mit unserer Aktion möchten wir heimische Produkte und Rezepte wertschätzen, den Menschen eine Freude machen.“