Schwimmtraining für Kinder
Die Schule an der Dorenburg und der Grefrather Sportverein GSC bieten Kindern Schwimmtraining an. Die Gemeindewerke haben Zeiten und die Becken für sie reserviert.
Grefrath. Freitag, 13 Uhr: Raus aus dem Klassenzimmer, rein ins Hallenbad und in die Badehose. Acht Kinder der Sekundarschule Grefrath gehen nach dem Pensum einer Unterrichtswoche baden. Sie nehmen vor dem Start ins Wochenende neuerdings an einem Schwimmtraining teil, das auf sie zugeschnitten ist.
Emil und Marcel aus Klasse 5a beispielsweise. Sie und sechs andere Schüler sind Pioniere, sozusagen Vorschwimmer einer neuen Partnerschaft, die Helmi Röhrig, Leiterin der Schule an der Dorenburg, und Peter-Michael Kugel, Vorsitzender des Grefrather Schwimmclubs 1966, begeistert.
Kugel, weil er hofft, mit neuen Talenten massive Nachwuchsprobleme im Kinder- und Jugendbereich aufzufangen und Schwimmer in den Wettkampfkader zu führen. Röhrig, weil sie nun Kindern, die noch nicht schwimmen können oder ihren Schwimmstil verbessern möchten, Trainingszeiten in unmittelbarer Nachbarschaft anbieten kann. Zeiten, die die Schule personell nicht stemmen könnte.
„Wir waren uns schnell einig“, sagt Kugel. Er kann sich auf zwei junge Trainer verlassen, Studenten, die das zweistündige Training für die acht Kinder leiten: Valentin Schneider und Jan Tekath, beide 22. Schneider will Grundschullehrer werden. Tekath studiert an der Sporthochschule in Köln.
Sie betreuen zurzeit drei Jungen und fünf Mädchen. Zwei der Kinder sind Nichtschwimmer. Dass die acht Schüler und ihre Trainer nun freitags zwischen 13 und 15 Uhr das große 25-Meter- und das kleinere Nichtschwimmer-Becken für sich alleine haben, haben die Gemeindewerke Grefrath ermöglicht. Kugel ist dafür dankbar: „Sie haben uns die Trainingsdoppelstunde reserviert.“ Schwimmmeister Jörg Tichelkamp: „Wir haben dafür unsere Zeiten etwas anders organisiert. Freitags ist unser Putztag.“
Und es gibt weitere Unterstützung für die Initiative zwischen Schule und Verein. Die Sparkasse hat einen dreistelligen Betrag gespendet. 1000 Euro gibt es vom Land NRW aus dem Programm „1000 x 1000 — Anerkennung für den Sportverein“ dazu. „Der Kreissportbund hat uns den Tipp gegeben, uns daran zu beteiligen“, sagt Peter-Michael Kugel. Er und Helmi Röhrig strahlen, als die Trainingsstunde der Kinder beginnt.
Nach vielen organisatorischen Abstimmungen können die Kinder endlich starten. Marcel und Emil legen auf Jan Tekaths Kommando los: „Beine lang machen und anziehen. Clownsfüße machen, Kreis und schließen. Und wieder die Beine. . .“.
Da lernt sogar der erfahrene Schwimmmeister Tichelkamp, der seit mehr als 30 Jahren Schwimmunterricht gibt, noch etwas Neues: „Clownsfüße — hab’ ich noch nie gehört“, sagt er lachend. „Ich habe früher immer gesagt: Macht Füße wie Charly Chaplin. Aber den kennen die Kinder heute nicht mehr.“