Tarzan, Cats und Schweinefilet

Das „Musical Dinner“ feierte in Oedt Premiere — nicht ohne Pannen.

Oedt. Mit großen Kerzenleuchtern auf den Tischen und in ein dezentes Licht gehüllt, präsentierte sich die Albert-Mooren-Halle am Sonntagabend festlich. Das siebenköpfige Team der StageDream Musicalcompany war zum ersten „Musical Dinner“ nach Oedt gekommen und hatte den 100 Gästen eine bunte Hit-Mischung mitgebracht.

Foto: Friedhelm Reimann

Mal solo, mal im Duett oder als Team zeigten die Künstler eine große Palette von Auszügen aus Klassikern und neuen Bühnenstücken, darunter „Tarzan“, „Cats“ und „König der Löwen“, „Wicked“ und „Starlight Express“. Besonders Opernsänger Ruwen Goyens fiel als „Phantom der Oper“ und Graf von Krolock aus „Tanz der Vampire“ durch seine Stimmgewalt auf.

Auf der Bühne stand auch David Goyens-Pick, der von Januar bis März einen Kempener Tanztreff geleitet hatte. Viele Wechsel hatte Julia Zündorf zu bestreiten. Die künstlerische Leiterin schlüpfte in verschiedene Rollen, zum Beispiel aus „Grease“ und „Cats“, und führte durch den Abend.

Dazu gab es an diesem Abend ein Vier-Gänge-Menü. Tomatencappuccino und gemischter Salat als Vorspeisen, der Hauptgang unter anderem mit Schweinefilet im Blätterteigmantel auf einer Kirsch-Cranberry-Pfeffersauce und ein Dessert mit kleinem „Schokovulkan“ wurden durch viele fleißige Servicekräfte stilvoll serviert. Zwischen den Gängen sorgten die Sänger und Tänzer für Unterhaltung.

Es sei die große Premiere, hatte Moderatorin Julia Zündorf gleich zu Beginn im ausverkauften Saal angekündigt. Und die ging nicht ganz ohne Pannen vonstatten: von kleinen Fehlern bei den Einsätzen bis hin zu Problemen mit den Kostümen. Ärgerlich waren auch Tonstörungen durch ein defektes Mikrofon besonders zu Beginn. Das Oedter Publikum verzieh es gern. Wohl auch, weil Julia Zündorf aus der Not eine Tugend machte, Probleme auf sympathische Art offen bekannte und als Unterhaltungselemente nutzte.

Das Publikum durfte auch Fragen stellen. „Kommen Sie nächstes Jahr wieder?“ Das wollte ein Zuschauer wissen und allgemeiner Applaus unterstützte die darin enthaltene Forderung. Gerne wolle man wiederkommen, so Julia Zündorf, die die Albert-Mooren-Halle und das Team um Gastronom Christian Karpenkiel sehr lobte. Aber sie habe gehört, dass die Halle geschlossen werden solle, so die Sängerin: „Es liegt auch in Ihren Händen. Wir müssen zeigen, dass wir diese Halle brauchen.“

Mit einem beschwingten ABBA-Medley sowie einer Zugabe aus „Tabaluga“ entließen die Bühnenkünstler das Publikum. Mit einem begeisterten Applaus bedankten sich die Zuhörer für einen kurzweiligen und schmackhaften Abend in Oedt.