Sehnsucht darf nichts kosten
Zugegeben: In Kempen und im Kreis Viersen gibt es sicherlich größere Probleme, als sich mit der Wiedereinführung eines alten Kennzeichens zu befassen. Das „KK“ bewegt aber die Menschen — vor allem in der ehemaligen Kreisstadt Kempen.
Die Wunde, die der Wegzug der Kreisbehörden in Richtung Viersen in den 1970er Jahren hinterlassen hat, ist zwar längst verheilt. Als Beweis dafür reicht ein Blick in die belebte Altstadt.
Trotzdem hängen die Kempener — und in Teilen die Grefrather — am „KK“. Viele Autos in der Thomasstadt sind mit einem „VIE-KK“-Kennzeichen unterwegs — auch die der Stadt Kempen. Jüngere Leute, die in den 1970er Jahren noch keinen Führerschein hatten beziehungsweise noch gar nicht geboren waren, haben ebenfalls Interesse am „KK“. Diverse Gruppen im sozialen Netzwerk Facebook untermauern dies.
Die Beliebtheit von „KK“ haben jetzt auch CDU und FDP erkannt. Nachdem die Fraktionen so offensiv an die Öffentlichkeit gegangen sind, müssen sie die Pläne jetzt auch umsetzen. Kosten für die Allgemeinheit dürfen dabei aber nicht entstehen.
Sollte der Kreis Viersen „KK“ erlauben, dürfte das Thema auch im Krefelder Rathaus diskutiert werden. Möglicherweise gibt es zum Beispiel auch Hülser, die sich nach dem „Königreich Kempen“ sehnen.