Sekundarschule fehlen sieben Räume

Der Schulentwicklungsplan bescheinigt der Gemeinde Weitsicht bei ihrer bisherigen Planung. Für den Bestand der Sekundarschule muss aber noch einiges getan werden.

Foto: Reimann

Grefrath. Großes Lob aber auch eine Aufgabe hat am Montagabend die Grefrather Politik bekommen. Im Schulausschuss wurde der Schulentwicklungsplan (SEP) für die nächsten fünf Jahren vorgestellt. Tillmann Bieber von der damit beauftragten Firma Gebit hatte sich ausführlich mit den Daten rund um die Schullandschaft der Niersgemeinde beschäftigt — ohne die Liebfrauenschule, die in freier Trägerschaft ist.

Sein Resümee: Der Schulträger, also die Gemeinde, „hat rechtzeitig die Zeichen der Zeit verstanden“ und durch sein Handeln heute eine leistungsfähige Grundschule (Standorte Grefrath und Oedt), „die im Moment nicht mehr optimierbar“ sei. Und auch die Umwandlung der Haupt- zunächst in eine Verbund- und dann in eine Sekundarschule sei vorausschauend gewesen. Doch um diese Schule langfristig sicher in Grefrath zu etablieren, sei der „sachgerechte Ausbau“ zwingend nötig, um dem aktuellen, nicht ausreichenden Raumangebot entgegen zu wirken.

Im Ausblick geht Bieber davon aus, dass die Grundschule in Grefrath mittelfristig und dreizügig gesichert ist; die Schülerzahlen konstant bleiben und die räumliche Ausstattung gut ist. Dass die Betreuung auch noch in eigenen Räumen stattfinden kann, „ist bei weitem nicht der Standard“, so Bieber. Er äußerte Verständnis für den Wunsch der Schule nach einem Versammlungsraum, den es in der Oedter Dependance gebe.

Auch für diesen Standort prognostiziert der SEP eine mittelfristige Bestandsgarantie. Auch wenn es leichte Schwankungen in der Klassenanzahl geben könnte, würde dieser sich einpendeln und eine Zweizügigkeit werde erwartet. Auch der Raumbedarf sei abgedeckt, sofern die Schule den an den DRK-Kindergarten ausgeliehene Raum auch, wie geplant, im Juli 2018 wieder zurück bekommt.

Einzige weiterführende Schule in kommunaler Hand ist die Sekundarschule. „Einzigartig in ihrer Form im Kreis Viersen“, wie Tillmann Bieber betont. Und weiter: „Eltern bevorzugen kleine Systeme, wie sie Grefrath bietet. Das ist ein nicht zu unterschätzender Standortfaktor. Eine Sekundarschule ist ja wie eine Gesamtschule, nur ohne Oberstufe, Aber das ist nicht das Problem.“ Im Blick müsste man die Einpendler aus den Nachbarkommunen haben — das seine zurzeit fast 60 Prozent. Ohne die auswärtigen Schüler könne die Sekundarschule nicht existieren.

Und um die Schule wettbewerbsfähig zu erhalten, müssten weitere etwa sieben Unterrichtsräume geschaffen werden. Als unerlässlich für eine dreizügige Schule dieser Artmit ihrem erheblichen Differenzierungsbedarf zählt der SEP 36 Räume auf: 18 für Unterricht, sechs für Differenzierung, vier für Naturwissenschaft, vier für Arbeitslehre. zwei musische, einen für Informatik sowie einen Mehrzweckraum. Bieber: „Das ist kein Luxus“. Der Ist-Zustand sieht wie folgt aus: Inklusive Pavillon, dem ehemaligen Hauptschulgebäude sowie der ehemaligen Horrix-Schule gibt es 21 Unterrichtsräume, von denen 20 rein als Klassenräume genutzt werden. Im SEP nicht berücksichtigt ist der Keller, in der Technik- und Töpferraum untergebracht sind. Dieser kann wegen eines Wasserschadens zurzeit eh nicht genutzt werden. Auch schlägt der Gebit-Mitarbeiter vor, dass der Pavillon aufgegeben werden soll. Er hält den Vorschlag der Schule, einen Neubau für die Fachräume zu errichten, für sinnvoll.

Nach dem Lob für die Politiker gab es umgekehrt Lob für Tillmann Bieber und dessen verständlichen und ausführlichen Bericht. Folgerichtig beschloss der Schulausschuss dann auch einstimmig den SEP.