Jakobs und Cocos Abenteuer in Kempen

Musikerin Bettina Landmann hat ein Kinderbuch geschrieben. Illustrationen: Moses Pankarz.

Foto: Kurt Lübke

Kempen. Bettina Landmann hat ihre Querflöte gegen den Bleistift eingetauscht. Die Berufsmusikerin, die im Sommer nach vielen Jahren bei den Niederrheinischen Sinfonikern in Pension gegangen ist, hat ein Kinderbuch geschrieben: „Jakob & Coco und die Punischen Kriege“ lautet der Titel ihres Erstlingswerks. Es entstand handschriftlich, später habe sie es dann im „Ein-Finger-Suchsystem“ in den Laptop getippt. Gestern stellte es die Kempenerin gemeinsam mit „Moses“ Pankarz, der für die Illustrationen verantwortlich zeichnet, in der Thomas-Buchhandlung vor.

„Ich habe schon immer gerne geschrieben und war schon immer ein großer Kinderbuch-Fan.“ So antwortet die 63-Jährige auf die Frage nach ihrer Motivation. Auf 90 Seiten erzählt sie die Geschichte vom zehnjährigen Jakob, der eines Tages ausreißt: weg von seiner gestressten Mutter und weg von seiner fiesen Geschichtslehrerin Frau Dr. Kurz (daher die „Punischen Kriege“). Auch Alpträume setzen ihm zu. Doch der Junge ist mit seinen Problemen nicht allein: Coco, der sprachbegabte Graupapagei, begleitet seinen Freund.

„Es ist gut, über etwas zu schreiben, das man kennt“, sagt die Autorin. Sie selbst ist zweifache Mutter und hat nach eigener Aussage fast immer mit Papageien in der Familie gelebt. Während sie das erzählt, holt Bettina Landmann ihr Smartphone hervor und zeigt das Internet-Video eines schmucken Vogels, der ein Liedchen „pfeift“.

Aufgrund ihrer detaillierten Kenntnisse habe sie auch Moses Pankarz in die Welt der Papageien einführen können. In der Tat sind seine vielen „Coco“-Darstellungen im Buch besonders gelungen. Die Kempener Leser dürfte es zudem freuen, dass der Künstler seinen Wohnort an vielen Stellen liebevoll zitiert (im Text dagegen wird Kempen nicht erwähnt). So ist unter anderem der Bahnhof mit dem Finanzamt im Hintergrund zu sehen. Auf einem mit Graffiti besprühten Waggon ist zu lesen: „Ferdi for President“. Es sei „ein Freundschaftsdienst“ für Bettina Landmann gewesen, sagt Pankarz über seine Mitarbeit.

Vor der Veröffentlichung im Selbstverlag hat Landmann das Buch sowohl den befreundeten Illustrator als auch einige Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren lesen lassen und um ein objektives Urteil gebeten — es fiel in allen Fällen zu ihrer Zufriedenheit aus. bos