Schüler machen Theater in Grefrath Shakespeares Sommernachtstraum in der Liebfrauenschule Mülhausen

Die Liebfrauenschule inszeniert die Komödie von William Shakespeare im Klosterpark und im Pädagogischen Zentrum.

Foto: Kurt Lübke

Grefrath. Elfen, Trolle und andere Fabelwesen tummeln sich an einem Teich, eine von Ponys gezogene Kutsche dreht ihre Runden durch den Park und ein Mann mit einer Eselsmütze lehnt sich lässig gegen einen Baum. Was sich anhört wie ein Fantasy-Roman, sind die Proben der Theatergruppe der Liebfrauenschule.Mülhausen In diesem Jahr bringen die rund 100 Mitwirkenden die Komödie „Ein Sommernachtstraum“ von William Shakespeare auf die Bühne. Das Stück spielt zur Sommerzeit im antiken Athen sowie einem angrenzendem Zauberwald und handelt von den Umständen der Hochzeit eines Herrscherpaares.

Bühne hat für diese Aufführung eine besondere bedeutung, denn das Stück wird — wie schon im vergangenem Jahr — zum Teil im Pädagogischen Zentrum (PZ), zum Teil im Park des Klosters aufgeführt. Der Park wird zum magischen Zauberwald und das PZ zum Festsaal, in dem die Feierlichkeiten stattfinden.

Die Leitung liegt in den Händen des Deutsch- und Religionslehrers Jens Michels, der unterstützt wird von Lothar Lange, der auch nach seiner Pensionierung mit der Theatergruppe verbunden ist. Nicht nur Schüler wirken mit, auch Ehemalige und Eltern packen tatkräftig an. Einmal die Woche standen Proben auf dem Programm, in der Schlussphase kamen einige Probenwochenenden dazu. „Alle Eltern sind super hilfsbereit und haben immer gute Laune, ich liebe das heiß und innig“, freut sich Lothar Lange.

Die Schüler, die die Klassen sieben bis zwölf besuchen, stellen ihr Talent nicht nur als Schauspieler unter Beweis — auch die Technik-AG, die Big Band, der Chor und der Sportkurs Liebfrauenschule tragen zum Gelingen der Inszenierung bei. Rund zweieinhalb Stunden inklusive Pause müssen die Besucher einplanen. „Wir mussten drastisch kürzen, sonst wäre das Stück einfach zu lang gewesen“, sagt Jens Michels.

„Ein Sommernachtstraum“ wird nicht zum ersten Mal aufgeführt, schon 1991 und 2008 tobten Elfen und Trolle durch Mülhausen. „Die Entscheidung für das Stück ist quasi direkt nach der Aufführung des Vorhergegangenen gefallen“, erzählt Jens Michels. „Die Proben laufen seit kurz nach dem Sommerferien. Wir wollten unbedingt wieder die Park-Kulisse nutzen.“ Viele der Darsteller und Mitwirkenden waren bereits 2014 bei dem „Nibelungenlied“ mit dabei, und für einige ist es auch die letzte Aufführung der Liebfrauenschule.

Julia Schleier (17), die die Rolle der Titania spielt, hat vor wenigen Tagen ihre letzte Abiturprüfung geschrieben: „Das Theaterspielen war für mich ein guter Ausgleich zum Lernen und gar nicht stressig.“ Text auswenig lernen musste die Schülerin nicht, „dass klappt so learning-by-doing“. Im September geht es für die dann 18-Jährige für acht Monate zum Work-and-Travel nach Australien. „Ich mag das tolle Gruppengefühl, das wir hier haben, und das Theater draußen hat ein sehr schönes Ambiente. Das ist einfach was besonderes“, so die Abiturientin.

Lothar Lange kann schon einen Ausblick auf das kommende Jahr geben: „Wir wollen uns total verjüngen und Ronja Räubertochter aufführen.“