Grefrath Sogar der Sommer kommt zum Festival
Der Schwingbodenpark stand am Samstag im Zeichen des Musik-Festes der Kulturinitiative „KinG“. Tausende Besucher feierten auf dem Gelände am Schulzentrum.
Grefrath. „I feel good, so good“ schallte es am Nachmittag von der Bühne, auf der die Kempen Big Band unter der Leitung von Markus Türk Interpretationen großer Funk- und Soul-Klassiker präsentierte. Auf dem Rasen direkt vor ihnen spielte sich von Beginn an ein buntes Treiben ab: Die Älteren ließen sich auf Bierbänken und Picknickdecken nieder, während sich die Jüngsten begeistert in Dosenwurf und Basketball messen wollten. Dabei spielte ein hervorragendes Sommerwetter dem Veranstalter in die Karten. Mit bis zu 2500 Besuchern hatten die Organisatoren des Vereins „KinG“ (Kulturinitiative Grefrath) im Vorfeld gerechnet, und tatsächlich füllte sich das Gelände im Schwingbodenpark bei der dritten Festival-Auflage nach 2013 und 2014 wieder schnell.
Sieben Bands hatten ihren Auftritt: Nach dem Auftakt durch die Kempen Big Band um 15.30 Uhr präsentierten am Nachmittag zunächst die Breeze Brothers um Mit-Veranstalter Armin Hoefels eine Mischung aus eigenen Stücken und Rock-Klassikern, ehe die Band Dharma Bums mit einer Mischung aus den Genres Folk und Pop auftrat.
Während des Umbaus gab es Musik der Sacho Kirchev-Roma Band, die osteuropäische Klänge an Gitarren, Akkordeon, Cajon und Sopran-Saxophon zelebrierte, sowie von der Blaskapelle „De Mootwörp“ aus Venlo. Erstere hatte Bürgermeister Manfred Lommetz bei einem Besuch in Münster entdeckt.
Darüber hinaus fiel den Besuchern besonders die Erweiterung des Rahmenprogramms ins Auge. An den zahlreichen Ständen waren unter anderem der Kindergarten Rappelkiste, der Naturschutzbund (Nabu), die Waldjugend Viersen und die „Mobile Jugendarbeit“ aus Oedt vertreten. Zudem gab es für Kinder ein großes Angebot mit Basteln, Schminken sowie Attraktionen wie einer Schaumkanone und einer Seifenblasenmaschine. Zum kulinarischen Angebot zählten Pizza, Flammkuchen, Grillwurst und Crepes; Getränkestände lockten unter anderem mit verschiedenen Cidre-Sorten.
Mit großem Interesse wurde der Büchertrödel des „Hauses an der Dorenburg“ mit einer mehr als 600 Bücher umfassenden Auswahl aufgenommen, die von Romanzen über Krimis und Thriller bis zur leichten Sommerlektüre Angebote für jeden Geschmack bereithielt. „Wir sind hier zum ersten Mal dabei. Jedes Buch kostet einen Euro und die Einnahmen gehen zu 100 Prozent in die Freizeitaktivitäten unseres Wohnheims für psychisch erkrankte Menschen“, erklärten die Verantwortlichen Lissi Sprenger und Bettina Baier. „Zu den Aktivitäten zählen Geocaching und Zoobesuche, oder wir gehen mit ihnen schwimmen.“
Zum Abend hin veränderte sich das Bild im Schwingbodenpark: Picknickdecken wurden eingepackt und Kinderspiele abgebaut. Nun konzentrierte sich das Geschehen fast ausschließlich auf die Bühne. Dort sorgten die acht Musiker der Funk-Gruppe „Superstrut“ um Frontfrau Sara Platen für Stimmung, ehe sie die Bühne für die Headliner „The Nicks“ freimachten.
„Bei der Erstauflage haben wir mit einer Blues-Band den Abend beschlossen. Beim zweiten Mal gab es zum Ende Hip-Hop und Latin“, sagte „KinG“-Mitglied Markus Türk. „Diesmal wollten wir eine neue Stilrichtung ausprobieren.“ Mit Erfolg: Die Ska-Formation, die sich aus Kempener und Krefelder Musikern zusammensetzt, versammelte eine große Besucherzahl vor der Bühne und heizte bis in die Nacht mit einem satten Sound ein. Die Reggae-Einflüsse animierten das Publikum zum Mit-Tanzen. Auch dank der Gitarren- und Trompeten-Soli erhielten die Musiker immer wieder lauten und verdienten Applaus.