Spatenstich für das Großprojekt

Auf der Brachfläche am Heyerdrink wurde gestern der offizielle Startschuss gegeben.

Kempen. Ein Bauprojekt und dreimal Thelen — das gibt es derzeit wohl nur in Kempen. Gemeint ist die Wohnanlage am Heyerdrink (die WZ berichtete mehrfach), für die gestern in Form des symbolischen ersten Spatenstichs der Startschuss gegeben wurde. Bauherr ist die Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft für den Kreis Viersen (GWG) mit ihrem hauptamtlichen Vorstand Diether Thelen (der im Sommer in den Ruhestand geht). Als Architekt zeichnet Udo Thelen verantwortlich. Beteiligt ist zudem die Matthias Thelen Bauunternehmung. Die handelnden Personen dieses Namens sind weder verwandt, noch verschwägert, wie der Architekt in einer kurzen Ansprache betonte.

Foto: Kurt Lübke

Bürgermeister Rübo nach dem Spatenstich

Das beheizte Partyzelt auf dem matschigen Baugrundstück war gut gefüllt. Neben Landrat (und GWG-Vorstand) Andreas Coenen sowie Kempens Bürgermeister Volker Rübo waren auch weitere Vertreter des Rates und der Verwaltung sowie einige Anwohner gekommen. Kein Wunder: Es geht schließlich um eines der größten Bauprojekte seit Abschluss des Klosterhofs. Seit Jahren ist die Noch-Brache Thema.

Der Neubau wird laut GWG Raum für insgesamt 59 Wohnungen und eine Tiefgarage bieten. 28 Wohneinheiten werden frei finanziert. Hier beginnen die Mieten bei rund 7,50 Euro. 31 Wohneinheiten werden öffentlich gefördert. Hier werden etwas über fünf Euro pro Quadratmeter kalt aufgerufen. Möglich wurde der Startschuss noch in diesem Jahr, nachdem der Kreis Viersen der GWG den Förderbescheid über rund 3,6 Millionen Euro übergeben hatte.

Im Innenbereich von Heyerdrink und Möhlenring, auf dem ehemaligen Tankstellengelände und den umliegenden Grünflächen, entstehen in zwei Bauabschnitten vier Mehrfamilienhäuser für Senioren und junge Familien.

Auf dem Baugrundstück direkt an der Straße Heyerdrink wird ein viergeschossiges Wohnhaus mit 20 Wohnungen errichtet, die sich bei Wohnflächen bis 90 Quadratmeter vor allem für junge Familien eignen sollen. Dahinter sollen in zweiter Reihe hinter den Häusern am Möhlenring zwei dreigeschossige Häuser gebaut werden, deren Wohnungen von Größe (rund 50 Quadratmeter) und Zuschnitt her auf die Bedürfnisse älterer Mieter ausgerichtet sind.

Im ersten Bauabschnitt wird jetzt mit dem Neubau eines zweigeschossigen Mehrfamilienhauses begonnen, das zehn frei finanzierte Wohnungen für ältere Bewohner (bzw. Singles) beinhaltet. Auch die Erschließungsstraße wird in den nächsten Wochen in Angriff genommen.

Der Baukörper bildet den Abschluss des Areals zur Bebauung entlang der Ludwig-Jahn-Straße. Die Errichtung der drei weiteren Häuser beginnt etwa acht Monate später. Mit der Fertigstellung des ersten Bauabschnitts ist im April 2019 zu rechnen.

„Kempen ist eine attraktive Stadt, zum Wohnen, zum Einkaufen — überhaupt zum Leben“, begann Landrat Coenen seine Ansprache, vergaß aber auch nicht den Nachteil dieser Attraktivität zu erwähnen: Preiswerter Wohnraum sei „Mangelware“. Genau hier soll der Neubau ansetzen.

Die Anwohner müssen sich keine Gedanken machen, dass Baulärm die Feiertage stört. Denn richtig los geht es erst Anfang 2018. Oder wie der Bürgermeister es kurz nach dem Spatenstich formulierte: „Wir haben sinnlos Löcher gegraben. Im neuen Jahr aber kommen die Profis.“