Bäume leiden unter Trockenheit Kranke Bäume überprüfen lassen

Kempen. · Die Situation in der Stadt Kempen bleibt angespannt. Auch Gartenbesitzer sind in der Pflicht. Die meisten Krankheiten erfordern ein rasches Handeln.

Auf dem Alten Friedhof an der Kerkener Straße sind viel Bäume krank, so wie diese alte Buche, die schon keine Blätter mehr hat.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Den Bäumen in Kempen geht es nicht gut. Angesichts des Dürre-Sommers 2018 und der anhaltenden Trocken-Perioden in diesem Jahr bildet die Stadt Kempen da in der Region keine Ausnahme. Allerdings ist die Lage in der Stadt weiterhin deutlich angespannt, wie Stadtsprecher Christoph Dellmans in einer aktuellen Pressemitteilung verdeutlicht. „Die Baumpflegekolonne des Baubetriebshofes ist seit einigen Wochen fast ausschließlich mit Fällarbeiten im gesamten Stadtgebiet beschäftigt“, so Dellmans. Viele Bäume seien geschwächt, abgestorben und nicht mehr standsicher. Daher bliebe aus Sicherheitsgründen meist nur eine Fällung. Unterstützt werde die Stadt dabei vermehrt von externen Dienstleistern. Die städtischen Mitarbeiter kämen mit der Arbeit gar nicht mehr nach.

Sperrungen
für Fällarbeiten

Besonders viele Ausfälle sind nach Angaben der Stadt bei Birken festzustellen. Wegen der Trockheit würden die Birken von einem Pilz befallen. Dieser löse eine „intensive Weißfäule“ aus. Ferner litten einige Ahornarten unter der Rußrindenkrankheit, die ebenfalls zu einem raschen Absterben führe. Ebenso seien Rotbuchen und Großeichen, die seit vielen Jahrzehnten gewachsen sind, betroffen. Auch für diese Bäume rechnet die Stadt Kempen nicht mehr mit einem Überleben.

Eine betroffene Fläche ist derzeit der Alte Friedhof an der Kerkener Straße. Wie schon berichtet, stehen dort einige Fällungen an. Konkret beginnt die Stadt Kempen am kommenden Dienstag mit Fällarbeiten. „Dort müssen insgesamt 14 Bäume gefällt werden“, sagt Dellmans. Daher müsse der Friedhof für eine Woche gesperrt werden.

Ein weiterer kritischer Bereich sind nach Angaben von Dellmans die Fußwege entlang des Industriegebietes. Zwischen Bundestraße 509 und dem ehemaligen Naafi-Gelände seien die Wege weiter wegen Fällarbeiten gesperrt. Dellmans spricht von rund 100 Bäumen, die in diesem Bereich nicht mehr überleben können.

Ebenso kritisch beobachtet die Stadt Kempen weiterhin die Entwicklung auf dem Buttermarkt. Wie schon von der WZ berichtet, leiden dort zwölf Platanen wahrscheinlich an einem Blattpilz. Dies führt dazu, dass schon jetzt Blätter abgeworfen werden. „Das ist ja wie im Herbst“, berichteten Anwohner der WZ. Sollte sich der Blattpilz-Verdacht bestätigen, wäre das nach Angaben der Stadt gar nicht so schlecht. Denn dann könnten die Platanen wieder ausschlagen.

Neben den städtischen Bäumen stellen die Experten auch vermehrt Ausfälle in privaten Gärten fest. „Es wird darauf hingewiesen, diese Bäume möglichst zeitnah von Fachfirmen überprüfen zu lassen“, teilt Dellmans mit. Die meisten Krankheiten erforderten ein rasches Handeln. Hierzu gehören auch eingetrocknete Fichten und Scheinzypressen, die mit dem Borkenkäfer befallen seien. Diese seien überall in der Stadt zu sehen. „Die Stadt Kempen weist auf die rasch auftretende Fäule und die dadurch resultierende Bruchgefahr hin. Die Verkehrssicherungspflicht liegt bei den jeweiligen Eigentümern.“

Auf die desolate Situation der Kempener Bäume hatte Grünflächenamtsleiterin Patricia Schürmann bereits im Fachausschuss Anfang Mai öffentlich hingewiesen. Demnach seien derzeit 5000 von 14 000 städtischen Bäumen wegen der Trockenheit und diverser Krankheiten bedroht.