Weitere Energiesparmaßnahmen in Kempen Aquasol: Rutschen nur am Wochenende

Kempen · Die Stadtwerke kündigen für die Wasser- und Saunawelt weitere Einsparungen an. Die neuen Maßnahmen greifen ab sofort.

Die Rutsche „Magic Eye“ kann nur noch am Wochenende und feiertags von 12 bis 18 Uhr genutzt werden.

Die Rutsche „Magic Eye“ kann nur noch am Wochenende und feiertags von 12 bis 18 Uhr genutzt werden.

Foto: Birgitta Ronge

(biro/aflo) Die Freibadsaison in der Wasser-und Saunawelt Kempen ging am vergangenen Sonntag zu Ende. Insgesamt konnten vom 1. Mai bis zum 28. August über 120 000 Besucherinnen und Besucher verzeichnet werden. Das sind laut der Stadtwerke Kempen fast zehn Prozent mehr Besucher als 2019, wo rund 110 000 Menschen kamen. Die Jahre 2020 und 2021 sind durch die Corona bedingten Schließungen und Einschränkungen nicht vergleichbar.

Mit dem Ende der Freibadsaison werden nun in der Wasser- und Saunawelt weitere Energiesparmaßnahmen umgesetzt. Das teilten die Stadtwerke am Montag mit. Mit Blick auf die angespannte Lage auf dem Energiemarkt war die Wassertemperatur in den Schwimmbecken bereits um durchschnittlich zwei Grad Celsius gesenkt worden. Außerdem gab es Änderungen im Saunabereich, in dem es ein Dampfbad mit 45 Grad, eine Event-Sauna im Außenbereich mit 90 Grad und eine Aroma-Sauna im Innenbereich mit 60 Grad gibt – normalerweise. Im Juli hieß es von Seiten der Stadtwerke dazu bereits: „Wir werden aus unserer Event-Sauna eine Relax-Sauna machen und die Temperaturen auf 60 Grad reduzieren. Aus der Aroma-Sauna machen wir eine Event-Sauna mit 85 Grad. So müssen unsere Gäste auf nichts verzichten und wir sparen trotzdem Energie, da die Innensauna wesentlich kleiner und besser isoliert ist.“

Jetzt werden weitere Maßnahmen für den Bad- und Saunabereich folgen. „Im Zuge der aktuellen Gaskrise und der eingeschränkten Gaslieferungen will das Aquasol noch mehr Energie einsparen“, teilten die Stadtwerke am Montag mit: „Das geht nur durch weitere Maßnahmen, die aber den Badebetrieb einschränken.“ Dazu werden mit dem Ende der Freibadsaison nun wie gewohnt die Außenbecken geschlossen, somit auch das Sprungbecken. Das Ganzjahresbecken soll nicht mehr beheizt werden. „Das Ganzjahresbecken frisst im Winter am meisten Energie. Deshalb haben wir uns dazu entschlossen, das Becken nicht mehr zu beheizen. Solange es die Temperaturen zulassen, kann das Becken weiterhin genutzt werden“, erklärte Michael Bist, Badleiter im Aquasol.

Das Hallenbad, das Solebecken und der Kinderbereich bleiben weiterhin offen und bieten neben dem Vereins- und Kurssport auch den Schwimmern und Familien Schwimmmöglichkeiten. Die gesenkten Wassertemperaturen um durchschnittlich zwei Grad Celsius bleiben bestehen, teilten die Stadtwerke am Montag mit – im Solebecken und im Kinderbecken wird allerdings die Temperatur gesenkt. Damit beträgt nun die Wassertemperatur im Sportbecken des Hallenbads 27 Grad, im Solebecken 29 Grad (statt 31 Grad), im Kinderbecken 32 (statt 34 Grad) und im Kursbecken 28 Grad.

Beim Rutschen soll es zeitliche Einschränkungen geben: Das Rutschen wird künftig nur am Wochenende von 12 bis 18 Uhr möglich sein. „Bei den Pumpen, die das Wasser zu den Rutschen leiten, sehen wir großes Einsparpotenzial. Die Rutschen werden unter der Woche weniger frequentiert, sodass sich der Betrieb am Wochenende mehr lohnt“, sagte Bist weiter. Auf der 80 Meter langen Rutsche „Magic Eye“ können Badbesucher auf Einzel- oder Doppelreifen hinabdüsen – begleitet von Lichteffekten.

Weitere Änderungen betreffen die Sauna. Dort werden die Öffnungszeiten angepasst. Die drei Saunen werden künftig montags bis freitags von 15.30 bis 20.30 Uhr und am Wochenende von 12.30 bis 18 Uhr geöffnet sein. „Auch hier haben unsere Analysen ergeben, dass die Besucher den Saunabereich vermehrt zu diesen Zeiten aufsuchen. So können wir den Energieverbrauch optimieren“, so Bist.

Mit den weiteren Energiesparmaßnahmen soll man „im Gegensatz zum Verbrauch im Jahr 2021 im Bereich der Fernwärme gut 250 MWh pro Monat einsparen“ können, so eine Stadtwerke-Sprecherin. Das wären gut die Hälfte des Verbrauchs. Im Bereich Strom könne man monatlich um die 11 000 kWh einsparen. Das entspräche dann einem Anteil von 17 Prozent. Die Anpassungen gelten bis auf Weiteres. Die Mitarbeiter des Aquasol hoffen auf Verständnis der Besucher: „Wir müssen auch einen Beitrag zum Energiesparen leisten, möchten aber trotzdem so weit wie möglich für die Besucher geöffnet haben“, so Bist. Das Ziel ist es, so die Stadtwerke-Sprecherin, „den Bade- und Saunabetrieb so lange aufrecht zu erhalten, wie es uns wirtschaftlich und politisch erlaubt ist.“

(biro)