Nach der Mitgliederversammlung SV Thomasstadt wird mit Muppet-Show verglichen

Nach der Wahl kehrt beim Verein keine Ruhe ein. Ein Foto der Kult-Puppen ziert die Facebook-Seite.

So sah die Facebook-Seite des SV Thomasstadt Kempen am Donnerstag aus. Screenshot: Klingen

Kempen. Einige Benutzer des sozialen Netzwerks Facebook staunten am Donnerstag nicht schlecht: Titel- und Profilbild der Seite des SV Thomasstadt Kempen wurden ausgetauscht. Statt des Vereinslogos waren plötzlich die Figuren der Muppet-Show zu sehen. Ohne Frage die Reaktion eines Scherzkekses auf die turbulente Mitgliederversammlung am vergangenen Dienstag (die WZ berichtete).

Dieser Scherzkeks kann doch eigentlich nur der Administrator der Facebook-Seite sein, oder? Diese Frage stellte die WZ am Donnerstag dem frisch gewählten Vorsitzenden Ulrich Klering. Dieser bestätigte, dass es sich um den Administrator handeln muss, und offenbarte gleichzeitig, dass die Mitglieder des neuen Vorstands keinen Zugriff auf die Facebook-Seite haben. „Wir sind an einer Lösung des Problems dran“, so Klering. Demnach sei der Administrator aufgefordert worden, das Titelbild wieder zu ändern. Ohnehin möchte Klering einen „komplett neuen Facebook-Auftritt“ aus eigener Hand installieren. Geändert wurde bis Redaktionsschluss dieser Ausgabe nichts auf der Facebook-Seite. Statt Fußball- oder Badmintonspieler des Vereins lächelten dort auch Donnerstagabend noch Kermit, Miss Piggy und andere Figuren der berühmten Puppen-Serie aus den USA.

Neben der Beseitigung des Facebook-Problems steht der neue Vorstand vor deutlich größeren Herausforderungen. Die Versammlung mit 192 Mitgliedern wird wohl in die Annalen des Vereins eingehen: Unter anderem, weil sie wegen Platzmangels nach draußen verlegt werden musste.

Aber auch die Themen hatten es in sich: In der Kasse gibt es einen Fehlbetrag von 9000 Euro — folglich wurde der Vorstand um den ausgeschiedenen Vorsitzenden Oliver Wolfgart für 2013 und 2014 nicht entlastet. Auch die Wahl des neuen Vorstands war denkwürdig: Ulrich Klering, im nicht-entlasteten Vorstand 2. Vorsitzender, wurde zum neuen Vereinschef gewählt. Er holte 101 Stimmen; sein Kontrahent Markus Haeßl (Sponsor des Vereins) kam auf 85 Stimmen. Zu guter Letzt legte Senioren-Obmann Walter Hamers sein Amt nieder — als Reaktion auf die Wahl von Klering.

Von einem gespaltenen Verein oder gar einem Scherbenhaufen wollte Klering am Donnerstag im WZ-Gespräch aber nichts wissen. „Es gibt nichts zusammenzukehren. Ich bin guter Dinge, dass wir die Probleme, die ohne Zweifel da sind, lösen werden.“ In erster Linie gehe es darum, dass jedes Mitglied die Identität des Vereins verinnerlicht. „Egal, ob man für die Bambini, die Erste Mannschaft oder auch Badminton spielt: Alle spielen für Thomasstadt“, so Klering.

Die finanziellen Probleme der vergangenen Jahre wollen Klering, Michael Beenen (2. Vorsitzender), Guido Greven (Hauptgeschäftsführer), Rudolf Nopper (Hauptkassierer) und Jürgen Janßen (Sozialwart) „zügig aufarbeiten“. Für Ende des Jahres plant der neue Vorstand eine Mitgliederversammlung, um den alten Vorstand zu entlasten.

Um die Lücke, die Walter Hamers nun als Senioren-Obmann hinterlässt, zu schließen, soll Ende September eine Lösung gefunden werden. Dann soll die Seniorenabteilung einen Nachfolger wählen. Einen möglichen Kandidaten hatte Klering am Donnerstag noch nicht. „Bis Ende des Monats wird der Vorstand die Arbeit kommissarisch übernehmen“, so der 1. Vorsitzende.

In den nächsten Monaten will das Team um Klering das Programm umsetzen, mit dem es bei den Mitgliedern um die Stimmen geworben hat. Einer der Punkte ist übrigens die „Einrichtung eines Kompetenzteams im Bereich Öffentlichkeitsarbeit, Internet, Social-Media“. Mit Blick auf die aktuelle Facebook-Seite ist das sicher ein guter Ansatz.