Tankstellen-Areal: Wohnen für Senioren und Familien?

Die Stadtverwaltung stellt im Fachausschuss ihre Pläne zur Bebauung des ehemaligen Tankstellen-Areals vor. Die Hälfte der 60 Einheiten soll öffentlich gefördert werden.

Foto: Kurt Lübke

Kempen. „Die Stadt braucht dringend bezahlbaren Wohnraum.“ Dies ist eine Forderung seitens der Politik, die besonders im Wahlkampf 2014 laut geworden ist. Nun will die Verwaltung dieser Forderung offenbar nachkommen. Im nächsten Planungsausschuss am 2. Februar steht die Bebauung des ehemaligen Areals der Tankstelle Büskens am Heyerdink auf der Tagesordnung. Aus der Verwaltungsvorlage für die Sitzung geht hervor, was die Stadt plant: „Dort sollen senioren- und familiengerechte Wohnungen entstehen, wobei die Hälfte als öffentlich geförderte Wohnungen gebaut werden sollen.“

Die Pläne zum Areal in unmittelbarerer Nähe zur Altstadt liegen schon seit vielen Jahren auf den Schreibtischen des Kempener Rathauses. Ursprünglich sollte an diesem Standort ein drittes Altenheim für Kempen realisiert werden. Davon rückte die Stadt 2014 ab — inzwischen ist der derzeitige Krankenhaus-Parkplatz an der Berliner Allee für das Seniorenheim vorgesehen (die WZ berichtete).

Zurück zum Heyerdrink: Neben dem Areal, auf dem derzeit noch die Tankstellen-Brache und mehrere Garagen stehen, sollen weitere angrenzende „Gartengrundstücke“ und das ehemalige Schönmackers-Areal für eine Bebauung genutzt werden. Vertragliche Vereinbarungen zum Grundstück aus der Zeit der Altenheim-Planung liegen nach Angaben der Stadt weiterhin vor. Demnach gibt es eine Bindung, dort altengerechtes Wohnen zu realisieren. Zudem müsse der Bau eines Einfamilienhauses laut Vertrag vorgesehen werden.

„Insgesamt können in diesem Areal, neben dem geforderten Einfamilienhaus, vier Mehrfamilienhäuser mit zirka 60 Wohneinheiten entstehen“, heißt es in der Verwaltungsvorlage. Des weiteren ist eine Tiefgarage mit rund 40 Stellplätzen geplant. „Etwa zwei Drittel“ der geplanten Wohnungen sollen seniorengerecht sein.

Für den Erwerb der Flächen und die Umsetzung des Projektes hat die Stadt Kempen einen Partner im Auge, der zuletzt für den seniorengerechten Neubau an der Wiesenstraße (früher: Arbeitsamt) verantwortlich war: die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft (GWG) des Kreises Viersen. Hauptanteilseigner der Gesellschaft sind der Kreis Viersen und die Sparkasse Krefeld. Im Aufsichtsrat sitzen verschiedene Bürgermeister — auch Kempens Verwaltungschef Volker Rübo (CDU).

Einen konkreten Zeitplan für das Projekt gibt es noch nicht. Zunächst steht die Zustimmung der Politik sowie die sogenannte frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit an. Erst danach könne ein konkreter Bebauungsplan aufgestellt werden.