Telekom bietet ab sofort ein schnelleres Surf-Tempo

In Tönisberg, St. Tönis, Willich und Oedt gibt es nun Möglichkeiten, bis zu 250 statt bislang 100 Mbit/s zu nutzen.

Foto: Reimann

Kempen. Der 1. August 2018 ist nicht nur für Bürger, die in den Außenbezirken des Kreises Viersen wohnen, ein besonderes Internet-Datum. Das zumindest berichtet Markus Haeßl vom gleichnamigen Internet- und Mobilfunkgeschäft in Kempen. Seit Mittwoch könne die Deutsche Telekom größere Bereiche mit einem weitaus schnelleren Netz versorgen als bislang, so Haeßl: „Die Telekom setzt nun die sogenannte SVDSL-Technik ein.“ Das führe zu einem maximalen Surf-Tempo von 250 Mbit/s — bislang lag die Obergrenze in der sogenannten Vectoring-Technik bei 100 Mbit/s.

Pauschal gesagt, lasse sich das jeweilige Internet-Tempo in einem Haushalt danach einschätzen, wie weit Haus oder Wohnung vom Telekom-Verteilerkasten entfernt sei, so Markus Haeßl: „In einem Umkreis von etwa 300 Metern Kabellänge müssten die 250 Mbit/s möglich sein.“ Je weiter ein Hausanschluss vom Verteilerkasten entfernt sei, umso mehr drossele sich die Geschwindigkeit. Nichtsdestotrotz bezeichnet Haeßl das neue Telekom-Angebot als einen großen Schritt nach vorne und auch als eine „starke Konkurrenz“ zur Deutschen Glasfaser, die derzeit in vielen Kommunen aktiv ist — unter anderem in Grefrath, Vorst und seit kurzem auch in Willich.

Zu Mittwoch habe die Deutsche Telekom mehrere Bereiche des Kreises Viersen für das neue Angebot aktiviert. 250 Mbit/s-Möglichkeiten bestehen laut Haeßl ab sofort in Tönisberg (437 Haushalte), Oedt (997), St. Tönis (6880) und nahezu in ganz Willich (12 764). Der Anbieter geht zudem davon aus, dass Kempen und St. Hubert bald hinzukommen werden.

In klassischen Wohngebieten bestünden diese neuen Möglichkeiten. In Innenstadtlagen — wie zum Beispiel in der Kempener Altstadt — sei aber vorerst keine zügige Beschleunigung auf der Datenautobahn in Sicht. In diesen Bereichen müsse sich die Telekom an Regulierungsvorschriften halten. Der Gesetzgeber schreibe vor, dass Außenbezirke vorrangig auszubauen seien. So wie jetzt im Fall des Förderprogramms auf Ebene des Kreises Viersen.

Die nun erfolgte Beschleunigung auf 250 Mbit/s kommt laut Haeßl deshalb zustande, weil die Telekom in ihren Verteilerkästen eine neue Software zum Einsatz bringt. Das bedeute für die Kunden, die auf ein neues Angebot eingehen, auch keine baulichen Veränderungen im Haus. Es müsse möglicherweise nur ein neuer Router angeschafft werden.

Haeßl, der Vertriebspartner der Telekom ist, sagt zudem, dass man sich nicht ans Bonner Unternehmen binden müsse. Nach seinen Angaben ist auch der Anbieter 1&1 dabei, die 250-Mbit/s-Möglichkeit zu schaffen. Vodafone werde zum 8. August einsteigen. tkl