Starke Frauen...in Grefrath Hundetraining bringt das Lebensglück

Grefrath. · Theresa Wix (27) brach ihr Studium für ein Diplom als Hundetrainerin ab – eine Entscheidung, die sie alles andere als bereut hat.

Ihre erste Hündin Jaimee brachte ihrer Besitzerin Theresa Wix gleich Nachwuchs mit: Sie war trächtig, als sie aus Bulgarien kam.

Foto: Norbert Prümen

Die braunen Ohren von Jaimee flattern im Wind. Die weißen Beine der Terrier-Mix-Hündin flitzen über die Wiese in Richtung Theresa Wix. Ein Bündel Energie, das auf seine Besitzerin zustürmt. Die Augen der 27-Jährigen strahlen, und das liegt in diesem Moment nicht nur an der kleinen Hündin. „Ich habe einen Beruf, der mich jeden Tag mit einem Lächeln nach Hause fahren lässt. Ich habe mir einen Seelenwunsch erfüllt“, sagt Wix. Seit Mai vergangenen Jahres ist sie geprüfte Hundetrainerin mit der Erlaubnis zum gewerbsmäßigen Ausbilden von Hunden.

Dafür hat die junge Frau ihr Leben im Alter von 25 Jahren komplett umgekrempelt. Tiere waren von Kindesbeinen an ihr Ding, wie sie es beschreibt. Katzen, Kaninchen, Hamster und Wellensittiche begleiteten die Grefratherin durch ihre Kindheit und Jugend. „Solange ich denken kann, habe ich mir allerdings einen Hund gewünscht. Den gab es aber nie“, erzählt sie. Dafür ging sie mit dem Hund der Oma und denen aus der Nachbarschaft spazieren. Je älter sie wurde, umso mehr faszinierte sie das Hundeverhalten an sich. Doch beruflich ging es zunächst einen ganz anderen Weg.

Nach dem Besuch der Realschule in Süchteln machte sie in Krefeld ihr Fachabitur. Es folgten mehrere Praktika in verschiedenen Berufen, dem sich letztendlich ein Marketing-Studium anschloss. Das machte sie aber nicht glücklich. „Ich saß in einer Vorlesung und habe gemerkt, dass es das einfach nicht ist“, erinnert sich Wix. Im Prinzip wusste sie genau, was sie machen wollte, und das setzte die Grefratherin dann auch in die Tat um.

Eltern und Freunde reagierten mit Skepsis auf ihre Entscheidung

Terrier-Mischling Jaimee ist einer von drei Hunden in Wix’ Obhut.

Foto: Norbert Prümen

Sie startete mit einem Fernstudium an der Akademie für Tier- und Naturheilkunde und jobbte nebenher im Einzelhandel, um das Studium zu finanzieren. Der Schritt, das begonnene Studium abzubrechen und in eine völlig andere Richtung durchzustarten verlangte Mut, zumal auch Eltern und Freunde zunächst mit Skepsis auf die Entscheidung reagierten.

Das änderte sich aber schnell, als sie merkten, wie zielstrebig das Fernstudium mit seinen Praxissemestern von Wix angegangen wurde, und welche Begeisterung hinter dem Lernen steckte. Rund zwei Jahre später konnte sie das Abschlussdiplom ihr Eigen nennen. Inzwischen war auch die erste eigene Hündin eingezogen, nämlich Jaimee. Sie sorgte dabei direkt für eine Überraschung. Sie kam trächtig aus Bulgarien. Sohn Teddybär war damit Hund Nummer zwei. Mit Lenny zog Hund Nummer drei ein. Wobei die Schnauzermix-Hündin aus einer Tötungsstation in Ungarn stammte.

Mit drei Hunden als Co-Trainern – von den eigenen Hunden lernt Mensch schließlich am meisten – eröffnete Wix im Juli vergangenen Jahres ihre Hundeschule „Animal Lingo Mensch Tier Kommunikation“. Verhaltensprophylaxe und -therapie sind ihre Spezialgebiete.

Ihr Trainingsansatz basiert auf Belohnung und Bestätigung

„Ich beschäftige mich intensiv mit artgerechtem, gewaltfreiem Hundetraining. Ich freue mich, wenn Menschen in der Hundeerziehung umdenken und sehen, was man alles mit Lob, Leckerchen und positiver Bestätigung bewirken kann. Wenn Menschen in meinen Stunden ein Aha-Erlebnis mit ihrem Hund haben, dann freut mich das sehr“, erzählt die Hundetrainerin. Trainiert wird in der natürlichen Umwelt, in der sich ein Hund samt Besitzer auch bewegt. „Ich habe meinen Traum in die Realität umgesetzt, und das in jungen Jahren. Ich bereue es nicht eine Sekunde, dass ich mein Leben umgekrempelt habe“, sagt Wix mit einem Lächeln.