Kempen Thomaskirche wird bald renoviert
Zurzeit laufen beim Presbyterium der evangelischen Kirchengemeinde Kempen die Planungen. Fünf Architektenbüros legen Entwürfe vor.
Kempen. Die Thomaskirche soll von Grund auf renoviert werden. Das ist ein Thema, das das Presbyterium der evangelischen Kirchengemeinde in Kempen nun schon seit geraumer Zeit beschäftigt. Hauptteil der Arbeiten werden Instandhaltungen sein, schildert Pfarrer Michael Gallach. Ein neuer Anstrich ist fällig, die Elektroleitungen müssen erneuert werden und die Heizung ist zurzeit nicht sonderlich effektiv. Die Beleuchtung muss ebenfalls auf den neuesten Stand gebracht werden. Auch der Boden wird erneuert werden müssen.
„Ich bin seit 22 Jahren in Kempen und in dieser Zeit hat es in der Kirche keinen größeren Arbeiten gegeben“, blickt Michael Gallach zurück. Daher habe man nun entschieden, dass die Kirche an der Reihe sei.
Beim Presbytertag im vergangenen Jahr wurden bereits Probleme und Anforderungen herausgearbeitet. Auch die Gemeindeglieder wurden gefragt. Sehr unterschiedliche Meinungen kamen dabei heraus, wie die Auszüge verraten, die auf der Homepage zu lesen sind. Da gibt es Stimmen, die wollen, dass alles so bleibt, wie es ist. Andere finden die Kirche mit ihrem dunklen Holz an Decke und Empore unfreundlich und erdrückend. An Beleuchtung und Lautsprecheranlage gibt es Kritik. Die umstrittene Altarrückwand aus Beton steht ebenfalls zur Diskussion. Es gibt Befürworter für den Erhalt wie auch für den Abriss.
„Wir haben eine lange Liste gemacht, was unsere Kirche leisten muss“, sagt Michael Gallach. So wolle man in Zukunft auch andere Andachtsformen finden, für die das Gotteshaus geeignet sein soll. Bildprojektionen werden immer wieder eingesetzt. Daher muss die Frage nach guter Beleuchtung und Verdunklung geklärt werden.
Nach den Vorgaben der Gläubigen sollen nun in einem Architektenwettbewerb mögliche Lösungen erarbeitet werden. Fünf Büros machen mit und entwickeln Konzepte. Ende des Monats wird es noch mal einen Austausch mit den Büros geben, in dem Fragen geklärt werden können. Danach werden die Entwürfe anonym eingereicht und von einer Jury aus Mitgliedern der Kirchengemeinde und „Fachpreisrichtern“ im November beraten. Im Rahmen einer Gemeindeversammlung am 3. Dezember wird der Siegerentwurf der Gemeinde vorgestellt. Im Sommer 2018 könnten dann die Arbeiten durchgeführt werden.
Was die Gestaltung angeht, ist der Prozess recht offen gehalten. Umgestaltungen zumindest des Altarraums sind durchaus möglich. „Die Betonwand muss nicht so bleiben, wie sie ist. Und auch der Boden im Altarraum aus Muschelkalk weist viele Erosionen auf. Möglicherweise muss dieser erneuert werden“, so Gallach. Da haben die Architekten bei ihren Entwürfen recht freie Hand.
Mehr als 100 000 Euro werde die Gemeinde sicher in die Hand nehmen müssen, allein schon für die technischen Erneuerungen. Dafür würde sich die Kirchengemeinde über Spenden freuen. Pfarrer Gallach hofft, dass, wenn die fertigen Entwürfe vorliegen, sich Gemeindeglieder finden, die bereit sind für eine schöne Kirche einen Beitrag zu leisten.
Der Zeitpunkt der Renovierung steht auch deshalb jetzt an, weil die Verschueren-Orgel, deren 25-jähriges Bestehen im vergangenen Jahr gefeiert wurde, grundlegend gereinigt und überholt werden muss. Danach sollten dann möglichst alle Maßnahmen vermieden werden, die in der Kirche Staub und Schmutz verursachen. Daher steht diese Arbeit als letzter Teil der Renovierung auf dem Plan.