Turbulenzen bei der Tafel: Veränderung im Vorstand

Es gibt seit einigen Jahren Unstimmigkeiten bei der Prüfung der Kasse. Das Amt des Kassierers war nicht besetzt. Jetzt soll alles anders werden.

Kempen. Die Martinus-Hilfe, Trägerverein der Kempener Tafel, hat sich neu aufgestellt: neue Satzung, größerer Vorstand, neuer Erster Vorsitzender. Und bei der Mitgliederversammlung am Dienstagabend wurde deutlich: Veränderungen sind dringend notwendig. Denn in der Vereinsführung ist in den vergangenen Jahren einiges schief gelaufen.

13 der 23 stimmberechtigten Mitglieder konnten der erste Vorsitzende Dieter Sandmann und sein Vize Erich Berrens zur Versammlung begrüßen. Und in der galt es, einiges aufzuholen. Denn für die Jahre seit 2006 war der Vorstand nicht entlastet worden. Erst in der vergangenen Versammlung im Oktober 2011 hatte der Kassenprüfer Jürgen Schneider Berichte für die Jahre 2007 bis 2009 vorgelegt. Nun wurde die Entlastung zumindest für diese Jahre bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung beschlossen. Ob die Kasse für das Jahr 2006 geprüft wurde, konnte in der Sitzung nicht geklärt werden.

„Die Unterlagen der Jahre 2010 und 2011 sind beim Steuerberater“, erklärte Dieter Sandmann. Daher konnte der Vorstand auch für diese Zeit nicht entlastet werden.

Und es wurden weitere Probleme angesprochen: So habe das Einziehen der Mitgliedsbeiträge in der Vergangenheit nicht immer funktioniert. „Es sind Dinge nicht so regelmäßig gelaufen, wie es sein sollte“, gestand der zweite Vorsitzende Erich Berrens ein. Auch das Ausgeben der Mitgliedskarten habe man vernachlässigt.

Die Satzung ist am Dienstagabend angepasst worden. Eine wichtige Veränderung betrifft die Mitgliedschaft: Bisher konnte nur Vereinsmitglied sein, wer auch Beitrag bezahlt. Nun wurde beschlossen, dass der Mitgliedsbeitrag entfallen kann, wenn man sich regelmäßig an der Vereinsarbeit beteiligt, zum Beispiel an der Ausgabe der Tafel oder in der Kleiderkammer.

Außerdem wird der Vorstand erweitert. „Der Verein soll möglichst breit aufgestellt sein“, erklärte Erich Berrens. Die neue Satzung wurde bei einer Gegenstimme beschlossen. Berrens wurde zum neuen Ersten Vorsitzenden gewählt. Dieter Sandmann wird sein Stellvertreter. Das Amt des Kassierers, das zuletzt nicht besetzt war, übernimmt Jürgen Schneider. Beisitzer wurden Joachim Lasch, der für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig sein wird, und Dagmar Klee, die als Verbindung zwischen Vorstand und den ehrenamtlichen Mitarbeitern fungieren wird.

Der neue Vorstand sieht nun positiv in die Zukunft. Die Fehler der Vergangenheit seien erkannt und sollen abgestellt werden. „Wir brauchen eine klare Linie in der Tätigkeit des Vorstandes“, kündigte Berrens an.

In die Arbeit für die Tafel soll neuer Schwung kommen. „Die Akquisition ist vernachlässigt worden“, sagte Joachim Lasch. In nächster Zeit will man mehr Firmen ansprechen, um ein noch umfassenderes Angebot machen zu können. Zudem soll die Finanzierung neu durchdacht werden. Denn in der neuen Unterkunft der Tafel an der Mülhauser Straße müssen monatlich rund 1000 Euro für Miete und Nebenkosten aufgebracht werden. Dafür braucht es im Idealfall konstante Einnahmen.