Von Profis kicken lernen im Sommercamp
36 Jungen nehmen in Grefrath am Camp der Fußballschule Grenzland teil und sind mit Begeisterung dabei. Dribbling, Passspiel, Zweikampf werden ebenso vermittelt wie Fairness und Hilfsbereitschaft.
Grefrath. Eigentlich ist ja gerade Pause. Die Jungs haben zu Mittag gegessen, aber statt sich auszuruhen, zieht es die meisten wieder auf den Kunstrasenplatz. Im Zweikampf geht es gegeneinander, mit kräftigem Schuss fliegt der Ball aufs Tor. Die Jungen sind einfach heiß aufs Fußballspielen.
Für 36 Jungen zwischen sechs und 13 Jahren aus Grefrath, Kempen, Viersen und der näheren Umgebung dreht sich in dieser Woche alles um Fußball. Denn sie nehmen auf der Anlage des SSV Grefrath vier Tage lang am Sommer-Camp der „Fußballschule Grenzland“ teil.
„In erster Linie geht es hier darum, Spaß zu haben. Aber die Jungs wollen auch durchaus was lernen“, sagt Dominik Dohmen. Er ist einer von drei Trainern, die die Camp-Teilnehmer in diesen Tagen betreuen. In Grefrath findet das Camp der Fußballschule Grenzland zum ersten Mal statt. Einige Teilnehmer haben schon Camp-Erfahrung, denn in den Osterferien gab es ein solches Angebot auch auf der Kempener Sportanlage.
Vier Tage lang werden den Nachwuchskickern von 10 bis um 15.30 Uhr unterschiedliche fußballerische Schwerpunkte vermittelt. Dribbling, Torschuss, Passspiel, Zweikampfverhalten gehören dazu.
Bei allem sportlichen Ehrgeiz spielt auch die soziale Komponente eine Rolle. Die Kinder lernen, dass Fairness und Hilfsbereitschaft wichtig sind. „Die Größeren helfen hier den Kleineren“, erzählt Dominik Dohmen. Das gehöre dazu.
Felix (12) und Marvin (11) gefällt es gut beim Fußball-Camp. In der ersten Einheit haben sie schon Dribblings gemacht, haben Doppelten Übersteiger oder Ballrolle geübt. „Das ist eine gute Saisonvorbereitung hier. Nach den Ferien kann man hier gut wieder reinkommen“, sagt Felix, der nach den Ferien wieder in Broekhuysen (Straelen) kicken wird. Er hofft, dass er im Camp auch noch seine Sprintgeschwindigkeit und den Antritt verbessern kann.
Der eine oder andere kleine Kicker träumt hier durchaus von der Profi-Karriere. „Das wäre natürlich toll“, sagt auch Marvin, fügt aber ganz realistisch hinzu. „Aber die Chancen sind gering.“ Unmöglich ist es aber nicht. Das zeigt schon das Trainer-Trio. Raed Bko war Profi und trainiert heute beim niederländischen Erstligisten VVV Venlo. Dominik Dohmen trainiert nicht nur die Jungen im Sommer-Camp, sondern auch die U11 bei Borussia Mönchengladbach. Daher hat er ein gutes Auge für Nachwuchstalente.
Bei Rot-Weiß Oberhausen ist Robin Udegbe Torhüter und schult die Kinder in Grefrath, die im Tor stehen wollen. In einer Gruppe von rund 40 Teilnehmern sind immer sechs bis acht Torhüter dabei, wissen die Trainer. Das ist in Grefrath nicht anders. Die Nachwuchstorhüter lernen nun, wie sie richtig, fausten, fangen, fliegen. „Oft ist es ja für kleine Vereine schwierig, eigenes Torwarttraining anzubieten“, weiß Robin Udegbe aus Erfahrung. Daher würden sich die jungen Kicker hier besonders über diese Möglichkeit freuen.
Dazu gehört auch Hannes. Der Siebenjährige steht gerne beim SV Thomasstadt Kempen im Tor und freut sich, sein Talent im Sommer-Camp verbessern zu können. Maximilian (6) kickt normalerweise auf dem Grefrather Platz beim SSV. Er freut sich im Camp zu erlernen, wie man besser schießen kann.
Nach der Pause geht es für alle weiter. Eines der Highlights der Woche ist die Schussgeschwindigkeitsmessanlage. Alle Teilnehmer können so die Härte ihres Schusses messen. Und das wird gleich mit voller Kraft ausprobiert. Da knallen die Bälle regelrecht ins Netz. Und die Zahlen können sich sehen lassen. Der Beste ist Justin. Er schafft es, den Ball auf 82 Stundenkilometer zu beschleunigen.