Kempen: Werbefirma Vennekel ist bundesweit aktiv Vennekel: Mehr als nur ein Schildermacher

Kempen · Die Kempener Werbefirma ist bundesweit im Einsatz. Jüngster Großauftrag war die Ausstattung des Kirchentags in Dortmund – mit manch’ kleiner Besonderheit.

Alexander Vennekel, Sabine Hütt und Auszubildender Bastian Schampera (v.l.) vor Borussen-Kulisse in Gladbach.

Foto: Reimann, Friedhelm (rei)

Es war ein Kempener Unternehmen, dass den Besuchern des diesjährigen Kirchentags in Dortmund die nötige Orientierung gegeben hat: Die Werbeagentur „Vennekel + Partner“ sorgte für die komplette Ausschilderung der Großveranstaltung. Rund 1300 Hinweistafeln wurden gefertigt, vom Weg zum Bahnsteig bis zum korrekten Müllcontainer. Und auch das – zumindest medial – wohl am meisten beachtete Thema des sommerlichen Gläubigen-Treffens fand sich im Auftrag wieder: Ein am Niederrhein produziertes Schild informierte darüber, dass der Workshop „Vulven malen“ überfüllt sei. Jede Tafel war mit einem Code versehen, um  in Dortmund am richtigen Platz zu landen. Agenturchef Alexander Vennekel spricht im Rückblick von einem „interessanten Auftrag“, den man im Rahmen einer klassischen Ausschreibung erhalten habe.

In den vergangenen 30 Jahren hat sich die früher in Krefeld und inzwischen an der Birckstraße beheimatete Firma deutschlandweit einen Namen gemacht. Einsatzorte sind beispielsweise ein Shopping-Center am Bodensee und eine große Autowaschstraße im niedersächsischen Lüneburg. Dabei geht es immer um den richtigen Außenauftritt. „Unser Fokus liegt aber auf NRW“, betont Vennekel. In der Kunden-Kartei stehen unter anderem der Duisburger Reiseveranstalter Schauinsland, die Lebenshilfe Gelderland sowie Krankenhäuser wie das Helios in Krefeld oder das St. Josef in Moers.

15-köpfiges Team bietet den Kunden ein Rundum-Paket

Eine Besonderheit der Agentur ist, dass sie einerseits typische Kreativleistungen erbringt (etwa die Entwicklung eines Logos und eines „Claims“), andererseits aber auch über die Maschinen und die handwerklichen Fertigkeiten verfügt, um diese praktisch umzusetzen, zum Beispiel in Form einer Leuchtreklame oder eines Schriftzugs auf einer Lkw-Plane. Dafür besteht das 15-köpfige Team aus Werbetechnikern, Kaufleuten für Büromanagement sowie Medienkaufleuten und -gestaltern. Drei Auszubildende sind gerade fertig geworden, im August kommt das nächste junge Trio.

Diesbezüglich etwas aus dem Rahmen fällt der Chef: Alexander Vennekel hat in Duisburg Politologie studiert. Wie gelangt man dann in die Agenturszene? Als Nebenjob habe er für das Kommunale Rechenzentrum Bildschirmtext-Seiten („BTX“) gebaut, erklärt er. Irgendwann sei daraus eine hauptamtliche Tätigkeit geworden. „Ich hatte bereits im sechsten Semester eine Ein-Mann-Firma“, erinnert sich der heute 61-Jährige.

Alexander Vennekel stammt aus Orbroich (im „Dreiländereck“ Hüls, St. Hubert, Tönisberg). Seiner Heimatregion ist er stets treu geblieben. „Ich bin bekennender und praktizierender Niederrheiner“, sagt er. Da passt es, dass seine Firma die aktuelle Kampagne der Niederrhein Tourismus GmbH entscheidend geprägt hat. Sowohl das knallrote Logo als auch der Slogan „So gut. So weit.“ stammen aus dem Hause Vennekel. Banner für das Grefrather Eisstadion („Tanzen Sie mit uns durch den Niederrhein“) werden in der Werkstatt an der Bircksstraße hergestellt.

Mit einem laufenden Projekt für ein Kevelaerer Traditionsunternehmen könnte es das Kempener Team vielleicht sogar ins Buch der Rekorde schaffen. Orgelbau Seifert hat einen Bass-Schlüssel (das ist dieses umgedrehte C mit den zwei Punkten) „mit allem Zipp und Zapp“ (Vennekel) in Auftrag gegeben, der zu Werbezwecken an der Bundesstraße 9 aufgestellt werden soll. Geplant sind fünf mal drei Meter.