Grefrath Wie läuft’s in Zeiten von Zalando und Co.?

Der Online-Handel stellt kleine Läden vor Herausforderungen. Die WZ hat beispielhaft bei Schuhgeschäften in Grefrath nachgefragt.

Foto: Kurt Lübke

Grefrath. Hans-Willi Lenssen hat viele Stammkunden. „Die braucht man auch hier auf dem Land. Da kann man nicht darauf warten, dass die Leute aus Krefeld oder Düsseldorf vorbeikommen. Lenssen führt das Bequem-Schuhhaus an der Stadionstraße in Grefrath.

Seine Eltern hatten es Ende der 50er Jahre bereits an diesem Standort gegründet. Verkauft werden auf rund 60 Quadratmetern „normale deutsche Markenschuhe für Damen und Herren“, so der 58-Jährige, der den Laden alleine schmeißt. Zu den geführten Marken gehören unter anderem Rieker, Waldläufer und Berkemann.

„Den Online-Handel merkt man natürlich schon“, sagt der Grefrather. „Die Leute knipsen Schuhe im Schaufenster und bestellen dann im Internet.“ Allerdings seien die Preise der großen Schuh-Firmen überall gleich. Soll heißen: Online und Laden tun sich da nichts. Gleichwohl: „Die Auswahl im Netz ist natürlich enorm.“

Ein wichtiges Standbein ist laut Lenssen die Orthopädie-Schuhtechnik, er selbst hat in diesem Fach gelernt. Seit den 80er Jahren bietet das Geschäft unter anderem Maßschuhe und spezielle Einlagen an. Die Kunden kommen aus dem gesamten Umland, etwa aus Lobberich, Süchteln, Kempen und dem Gelderner Raum.

Ähnliches berichtet Christina Fasselt-Ernst mit Blick auf ihre treuen Kunden. „Mit Laufkundschaft ist es in Oedt ja eher mau“, sagt sie. Im familiengeführten Laden „Leise Sohlen“ an der Johann-Fruhen-Straße hat man sich auf Kinderschuhe (Falcotto, Skechers, Froddo etc.) spezialisiert. Doch auch die Mütter können in einem kleineren Sortiment Damenschuhe fündig werden.

Diplom-Kauffrau Fasselt-Ernst, die selbst Kinder hat, hatte die Schuhe vor einigen Jahren als zusätzliches Angebot in den traditionsreichen Blumenladen ihrer Eltern eingeführt. Inzwischen steht dafür ein eigener Raum zur Verfügung. Die Ladenbetreiber haben durch Eigentum keine Mietkosten und beschäftigen auch kein Personal. Andernfalls wäre das Geschäft schon schwieriger, so die Unternehmerin.

Christina Fasselt-Ernst ist am Puls der Zeit: Sie betreibt einen Online-Shop und verschickt bundesweit. Ihre Abendstunden sind dafür reserviert, Bestellungen einzupacken sowie neue Ware zu fotografieren und ins Internet zu stellen.

Allerdings finde das Hauptgeschäft nach wie vor vor Ort statt. „Kinderschuhe sind Produkte, die man noch eher im Laden kauft“, sagt Christina Fasselt-Ernst.