Woodhouse Jazz Band Ihre mehr als 60 Jahre merkt man der Woodhouse Jazz Band nicht an

Kempen. · Formation brachte traditionellen und modernen Jazz nach Kempen.

Die mehr als 60 Jahre alte Woodhouse Jazz Band spielte in der Kempener „Haltestelle“.

Foto: Norbert Prümen (nop)

Sie haben auch nach mehr als 60 Jahren des Bestehens nichts an Charme und Stärke eingebüßt: Die Woodhous Jazz Formation, die älteste deutsche Jazzformation, aus Mülheim an der Ruhr gastierte mit Gastsängerin Gaby Goldberg in der „Haltestelle“ in Kempen. Die in einer Holzhütte im Uhlenhorstwald (daher der Name) gegründete Band spielte gekonnt traditionellen und modernen Jazz in ihrem ganz eigenen Stil.

Traditional, Modern Swing, Mainstream, Blues, Samba, Bossa Nova und Pop/Jazzrock haben die Musiker in ihrem Repertoire und gaben davon so manche Kostprobe bei ihrem Kempener Gastspiel, bei dem der Pianist Georg „Schorsch“ Derks als in Kempen lebender Musiker ein Heimspiel hatte. Er spielte als Big-Band-Pianist schon in der „Jazz Swing College Band“ und als Dixieland-Musiker bei den in der Region seinerzeit bestens bekannten „New Orleans Night Birds“. Er bewies in der Haltestelle, welch kreativer und sensibler Klavierspieler er ist. Seine Begleitung der Gastsängerin Gaby Goldberg zu der Klassiker-Ballade „Stardust“ von Hoagy Carmichael gehörte zu den Höhepunkten.

Künstlerischer Leiter der Band ist der Düsseldorfer Schlagzeuger Rolf Drese, der auch die tollen Arrangements für die Band schreibt. Die Band hat viele erfolgreiche Konzerte im In- und Ausland gegeben, zuletzt in Nanjing in China bei einem internationalen Jazzfestival. Woodhouse spielt einen eingängigen, Herz erwärmenden Jazz, der ins Ohr und in die Beine geht. Mit den kraftvollen Bläsern Horst Janßen an der Posaune, Kopf der Band und seit 57 Jahren im Jazz aktiv, sowie Hinderik Leeuwe (Trompete und Flügelhorn) und Waldemar Kowalski (Saxofon und Klarinette) in der Frontlinie gaben sie den Jazzfreunden in der Haltestelle ordentlich was auf die Ohren, unterstützt von dem Bassisten Michael Schöneich und dem Drummer Rolf Drese.

Stücke von Duke Ellington,
Geoge Gershwin und Paul Kuhn

Im Repertoire dieses Jazzabends hatten sie Werke von Jerry Roll Morton über Jerome Kern bis George Gershwin („They can’t take that away from me“). Sie spielten Jazzstandards wie „Misty“ von Erroll Garner und die Duke-Ellington-Komposition „Give me the simple life“. Alles herrlich groovend und wunderbar swingend dargeboten. Die aus Kempenich in der Eifel stammende Sängerin Gaby Goldberg, die schon mit der Paul-Kuhn-Big-Band und Udo Jürgens tourte, hatte mit „Shining Stockings“ einen besonders temperamentvollen Auftritt. Mit dem Ohrwurm „What a difference a day made“, „Florida Flirt” von Paul Kuhn und „There will be another you“ sowie der Zugabe „Once I had a secret love“ beendete die Woodhouse Jazz Band ihren Kempener Auftritt.

Die „Echoes of Swing“ waren schon mehrfach in Kempen: Am Donnerstag, 5. Dezember, 19.30 Uhr, gastieren sie wieder in der „Haltestelle“, St. Töniser Straße 27. Und freuen können sich die Jazzfreunde schon auf das Gastspiel des hervorragenden Gitarristen Joscho Stephan mit seinem Trio am 25. Januar 2020, 19.30 Uhr. Joscho Stephan gibt tags darauf einen „Gypsy Swing Gitarren Workshop“ in der „Haltestelle“. jk