Kolpingsfamilie feiert 150-jähriges Bestehen
Menschen werden persönlich eingeladen, um an den Aktivitäten in Lobberich teilzunehmen.
Lobberich. Seit 150 Jahren ist die Kolpingbewegung in Lobberich ein starker gesellschaftlicher Faktor. Sie ist seit ihrer Gründung 1865 bis heute präsent. Den Gründern gelang es, Adolf Kolpings Gedankengut bei seinen Mitgliedern zu verbreiten und zu festigen. „Das hat sich bis heute nicht geändert“, sagt Vorsitzender Arno Peffer. Als Teil eines katholischen Sozialverbandes gestaltet die Kolpingsfamilie bewusst Gesellschaft und Kirche mit.
„Um neue Mitglieder zu gewinnen, gehen wir auf die Straße, wie Papst Franziskus es auch fordert“, erklärt Peffer. „Wir müssen die Menschen persönlich einladen und ihnen nahelegen, an unseren Aktivitäten teilzunehmen“, ergänzt er. Die unmittelbare Ansprache sei der einzige Weg, Menschen heute zu motivieren. Auch die Kolpingsfamilie sei längst kein Selbstläufer mehr, die Generationen anziehe. „Die Kolpingsfamilie Lobberich spiegelt altersgerecht unsere Gesellschaft wieder“, sagt der Vorsitzende. Die Mitglieder seien überwiegend schon älter, die Jugend sei in der Minderheit.
Doch gerade in der Jugendförderung ist die Kolpingsfamilie Lobberich sehr rege. So organisierte die Kolping-Jugend einen Handykursus. Sie stellt ein „Senioren-Handy“ vor, dessen Umgang sie älteren Mitgliedern vermittelt. Innerhalb der Kolping-Jugend gibt es einen Kochkursus, die jugendlichen Mitglieder nehmen an Ausflügen der Kolpingsfamilie teil. Um die Jugendleiter-Card zu erwerben, wurden Erste-Hilfe-Kurse veranstaltet, in Gruppenstunden wird im Jugendzentrum „Arche“ gespielt und gebastelt.
Blickt man auf Karl Peffer und Hermann-Josef Müller, wird dies deutlich. Beide sind 63 Jahre Mitglied der Kolpingsfamilie, Hermann-Josef Müller war 40 Jahre Vorsitzender im Ort. „Kolping überlebt die schnelllebige Zeit, weil ihre Mitglieder zeitlebens zeitlos voneinander profitieren und Gemeinschaft erfahren. Umso wichtiger ist es für Menschen, die alleine sind, in der Kolpingsfamilie Gemeinschaft zu erleben“, unterstreicht Arno Peffer.