Leuth putzt sich fein heraus
Ortsvereine und Stadtverwaltung empfingen gestern die Kommission des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ im Ort.
Leuth. Mit einem Lachen greifen sie einander unter die Arme, im Chor stimmen die Männer und Frauen die erste Strophe an: „Es liegt ein kleines Dörfchen inmitten vieler Seen, das muss ein jeder kennen, das muss ein jeder seh’n.“ Alle im Raum wippen und schaukeln, während es laut hallt: „Leuth am Niederrhein, wie bist du doch so schön!“
Stolz und ihrem Dörfchen eng verbunden — so zeigten sich die Leuther bei der Dorfbegehung mit Mitgliedern der Bewertungskommission des Landeswettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“. Der Wettbewerb ist vom Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz ausgeschrieben. Zuletzt nahm Leuth am Wettbewerb 2008 und 2011 teil — mit ernüchterndem Ergebnis. „Wir haben danach nicht teilgenommen, was vor allem mit der Umgestaltung des Petershofs zu tun hatte“, sagt Manfred Meis, Vorsitzender des Verkehrs- und Verschönerungsvereins Leuth (VVV).
Fünf Experten waren angereist, um sich ein Bild von Leuth zu machen, das seit 1993 als „anerkannter Erholungsort“ gilt. Außerdem gewann die Gemeinde 1989, 1991 und 1995 im Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ die Bronzemedaille. Seit 1997 heißt der Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“. Bei der Führung durch Leuth zeigten Mitglieder der Stadtverwaltung Nettetal, darunter Bürgermeister Christian Wagner (CDU) und Erster Beigeordneter Armin Schönfelder, und Vereinsvorsitzende Mittelpunkte des Dorflebens. Auch Konzepte und Ideen, wie die Ortschaft lebenswert gestaltet werden und erhalten bleiben kann, stellten die zahlreichen Vereine vor.
Hans-Willi Heinen von der St.-Lambertus-Bruderschaft Leuth berichtete beim Rundgang von den jungen Mitgliedern der Schützenbruderschaft und den Kinderschützen. Auch von den Arbeiten am Garten der Pfarre, den die Vereinsmitglieder umgestaltet haben, berichtete Heinen. Bezüglich des Schützennachwuchses zeigte er sich zuversichtlich: „Dadurch, dass wir auch viele junge Mitglieder und die Kinderschützen haben, werden die nächsten Generationen mit Sicherheit motiviert sein, sich weiter einzubringen.“ Außerdem waren der Verein der Heimatfreunde, die DJK Sportfreunde Leuth, der Schulverein Leuth, die Landjugend Leuth und die Brieftaubenvereinigung Grenzland beim Treffen mit den Experten der Wettbewerbs-Jury vertreten.
Timo Högel zeigte der Delegation das Innere der St. Lambertus-Kirche. Die Mischung aus Jung und Alt beim Engagement im Dorf- und Vereinsleben lobte auch Waldemar Gruber, Vorsitzender der Kommision: „Beim Besuch in Leuth konnten wir sehen, dass es sehr viele Aktivitäten gibt, an denen junge Menschen beteiligt sind.“ Auch, dass die älteren Mitglieder die Jugend stark unterstützen, sei deutlich zu erkennen. Ein Haltepunkt auf der Tour durch den Ort mit rund 1800 Einwohnern war der Marktplatz Petershof. Zur Karnevalszeit und beim Schützenfest, das alle drei Jahre stattfindet, ist die gepflasterte Fläche Schauplatz für bunte, gesellige Feste für die gesamte Dorfgemeinschaft. Doch auch ohne großes Festzelt, Musik, Schützen oder Jecken soll der Platz zu einem schönen, aber auch weiterhin funktionalen Zentrum des Dorfes werden. Unter anderem Bürgermeister Wagner hatte viel zu tun: „Im Stadtentwicklungskonzept war die Umgestaltung des Petershofs einer der ersten Bausteine.“ 280 000 Euro und zusätzliche Ingenieurkosten sind bisher für die Umgestaltung kalkuliert. Für die erste Umsetzungsplanung sind 45 000 Euro vorgesehen.
Eine sehr positive Stimmung herrschte bei vielen Teilnehmern des Rundganges beim Besuch der Kita St. Lambertus Leuth. Leiterin Christiane von der Bank zeigte den Neuanbau des Kindergartens und berichtete vom Zuwachs und der Vergrößerung der betreuten Gruppen, was in kleinen Gemeinden nicht selbstverständlich ist. Mit einem Ergebnis der Kommission ist erst in einigen Wochen zu rechnen.