„Wir möchten durch die Ausstellung Amnesty noch bekannter machen“, erklärte Hubert Lowis von der Nettetaler Ortsgruppe der Menschenrechtsorganisation. Für viele Leute sei Amnesty immer noch die Initiative, die sich für politische Gefangene einsetze. „Doch das Spektrum unserer Arbeit ist längst viel breiter geworden“, so Lowis.

Genau davon zeugt die Ausstellung: Plakate im typischen Amnesty-Gelb zeigen Beispiele, wo und wie sich die Organisation weltweit einsetzt. Gegen Todesstrafe, Folter oder die Diskriminierung von Minderheiten richten sich die Kampagnen ebenso wie für die Wahrung von Menschenrechten etwa auf Wohnen, Bildung und Gesundheit.

Konkret zeigt Amnesty auf, wie selbst Staatengemeinschaften Unrecht in Kauf nehmen oder begehen: „Die EU schottet sich ab gegen Flüchtlinge“, prangt es da in großen Lettern auf einem Plakat. Und das ausgerechnet in der Glitzerwelt einer Bank?

„Die Arbeit von Amnesty muss ja auch finanziert werden und bei uns geht es um Finanzen“, meint Geschäftsstellenleiter Holger Brouwers. Sicherlich würden hier viele Sparkassenkunden auf Amnesty aufmerksam.

Das scheint zu klappen: „Etliche Leute hier haben uns schon angesprochen, was Amnesty gegen den Staatsterror in Syrien unternimmt“, berichtete Hubert Lowis kurz nach Eröffnung der Ausstellung. Tatsächlich verstärke Amnesty längst seine Arbeit in der arabischen Region.

Auch Länder wie die USA, in denen noch die Todesstrafe verhängt wird, bleiben im Visier von Amnesty. So dokumentiert die Ausstellung die bescheidene Henkersmahlzeit von Victor Harry Feguer: eine Olive mit Stein. jbh