Autoren bringen Schülern das spannende Schreiben bei
Deutsche und niederländische Kinder lernen zusammen.
Hinsbeck. „Meeuw, bever en rivierkreeft“ — „Das klingt ja total cool, aber was heißt das jetzt?“, fragt Manfred Theisen. Schon stecken die Kinder die Köpfe zusammen, tuscheln und gestikulieren. Und irgendwie schaffen es die deutschen und niederländischen Schüler, sich zu verständigen in der Schreibwerkstatt im Infozentrum der Biologischen Station Krickenbecker Seen.
Die Schüler, die sich in Krickenbeck zur Schreibwerkstatt eingefunden haben, kommen aus Solingen und Gouda. „Solingen und Gouda sind Partnerstädte, und Krickenbeck liegt irgendwie dazwischen“, erläutert Isabelle Lorenz vom Infozentrum. Hauptgrund für den Treffpunkt aber: „Die Schulen haben ein Textprojekt zum Thema Wasser, und hier an den Krickenbecker Seen spielt Wasser natürlich eine besondere Rolle.“
Je zehn Schüler der Basisschool Het Schateiland in Gouda und der städtischen Grundschule Gerberstraße in Solingen forschen und schreiben zum Thema Wasser und tauschen ihre Texte und Bilder aus. Mentoren sind die Autoren Gijs ter Haar aus Amersfoort und Manfred Theisen aus Köln. Organisator ist der Friedrich-Bödecker-Kreis NRW, der sich Lese- und Literaturförderung auf die Fahnen geschrieben hat.
So sitzen die Schüler im Infozentrum in Zweiergruppen zusammen, schreiben Texte und versuchen zu verstehen, was das Kind aus dem Nachbarland zu Papier gebracht hat. „Wir haben Flusskrebse in der Wupper gesehen“, erzählt die neunjährige Lilly der zehnjährigen Jiska, aus Gouda. Sie überlegen, was nun „Flusskrebs“ auf Niederländisch heißt, und fragen ter Haar, der alle Sprachen beherrscht, ob er helfen kann. Die Kinder kichern — wie komisch die Worte in der jeweils anderen Sprache klingen.
Schreiben drinnen, erleben draußen, das steht auf dem Programm. Es gibt Exkursionen um die Seen und eine Fledermaus-Nachtwanderung. Dazu entwerfen die Schüler Texte. Anregungen für Texte bietet das Infozentrum: „Wir haben ja unsere Dauerausstellung über Tiere am Wasser mit vielen Bibermodellen“, erklärt Isabelle Lorenz. Der Biber hatte es den jungen Forschern besonders angetan, zudem erzählen die Schüler aus Gouda von Möwen am Wasser, die Solinger wissen von Flusskrebsen zu berichten. Und genau das sind die drei Tiere, die in die Texte einfließen — „Meeuw, bever en rivierkreeft“: Möwe, Biber und Flusskrebs. jobu