Bahnhof-Anwohner fordern Lärmschutz
Nach der Fällung von Bäumen ist es laut. Die neue Bebauung ist beschlossene Sache.
Breyell. „Die Bäume hinter unseren Gärten wurden alle gefällt — und plötzlich ist der Lärm da“, bedauert Helga Prümen (69). „Über 50 Jahre alte Eichen wurden ratz fatz gefällt“, sagt ein anderer Anwohner. Beide sind — wie die meisten der westlichen Anlieger der Christian-Rötzel-Allee — von der Baumfäll-Aktion auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs betroffen. Insbesondere der nächtliche Lärm von Güterzügen dringe jetzt ungeschützt in die Wohnhäuser.
In den vergangenen Tagen wurden die Gebäude des alten Güterbahnhofs abgerissen. Sie waren seit etwa 30 Jahren ungenutzt. Außerdem wurde der mit Bäumen und Strauchwerk bewachsene Streifen zwischen Ladestraße und den Gärten der Wohngrundstücke geräumt.
Auf dem rund 10 000 Quadratmeter großen Areal werden eine Park- und Ride-Anlage (P + R) sowie Abstellplätze für Fahrräder angelegt. Zudem ist ein Gewerbezentrum insbesondere für kleine Handwerksbetriebe geplant.
„Das Gelände sollte aus seinem Dornröschenschlaf geweckt werden“, waren sich Politik und Verwaltung vor zwei Jahren im städtischen Planungsausschuss einig. Einstimmig wurde im Dezember 2010 der Bebauungsplan „südlich Bahnhof Breyell“ beschlossen.
Die Allee-Anlieger bemängeln die unzureichende Information — und erwarten nun Lärmschutz-Maßnahmen. Denn ihre Häuser liegen jetzt ungeschützt an der stark befahrenen Eisenbahnstrecke. Über die rollen nicht nur tagsüber stündlich die Personenzüge zwischen Venlo und Mönchengladbach. Vor allem die Güterzüge, insbesondere die mit den lautstarken Dieselloks der Privatbahnen, verursachen großen Lärm.