Breyell: Aus für Güterbahnhof
Platz für Autos, Fahrräder und Firmen: Der Bereich südlich des Breyeller Haltepunkts soll umgebaut werden.
Breyell. Seit mehr als 30 Jahren wird das Areal des ehemaligen Güterbahnhofs nicht mehr genutzt.
Das soll sich nächstes Jahr ändern: Einstimmig beschloss der Ausschuss für Stadtplanung am Donnerstagabend den Bebauungsplan "Südlich Bahnhof Breyell". Damit sind die Weichen für die Umgestaltung gestellt.
Die Technische Beigeordnete Susanne Fritzsche: "Unser Ziel: Sommer 2011 bauen." Die Stadt will das Gelände von der Bahn kaufen. Im ersten Schritt sollen eine Park- und Ride-Anlage sowie Fahrrad-Abstellplätze gebaut werden.
Zudem soll ein kleiner Gewerbe- und Dienstleistungs-Park entstehen. Zuschüsse seien für 2011 in Aussicht gestellt. Die Option für ein drittes Gleis im Bahnhofsbereich bleibe erhalten.
Fritzsche sieht die Zukunft des Areals rosig: "Das Gelände wie überhaupt der DB-Haltepunkt hat großes Potenzial. Man kann in Breyell wohnen und in Düsseldorf arbeiten. Wer mit dem Auto bis Breyell fährt, kann in die Bahn umsteigen."
Ähnlich wie am Kempener Bahnhof ist eine barreriefreie Unterführung zu den Gleisen geplant. "Hell, lichtdurchflutet und ohne Angst-Räume", verspricht Fritzsche.
Der beschrankte Bahnübergang Josefstraße/Vorbruch werde nach den Plänen von Bahn und Stadt geschlossen. Weil der geplante Tunnel Bestandteil eines wichtigen Schulweges sei, werde er hell, gut begehbar und beleuchtet geplant.
Zudem berichtete Fritzsche über die geplante Verlängerung der Regiobahn bis Venlo und die Verdoppelung des Zugangebots: 30- statt wie bisher 60-Minuten-Takt zwischen Venlo und Viersen. Die zusätzlichen Züge sollen nur in Breyell, aber nicht in Kaldenkirchen halten. Alle Gutachter würden den Haltepunkt Breyell sehr positiv bewerten.
Fritzsche bestätigte der WZ am Freitag auf Anfrage, dass die zusätzlichen Züge möglich sind- obwohl die Strecke Viersen-Venlo in großen Teilen nur eingleisig ist.
Erst vor wenigen Wochen hatte Bundesverkehrs-Minister Peter Ramsauer den zweigleisigen Ausbau auf der Prioritätenliste zurückgestuft- es haperte an der Wirtschaftlichkeit.
Knackpunkt ist aber das Geld: Die doppelte Zahl an Zügen muss von den Kommunen bezahlt werden, die sie haben wollen. Schon jetzt erhebe der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr zum Ausgleich des Defizits eine SPNV-Umlage (Schienen-Personen-Nahverkehr) von 15 Millionen Euro.
Diese werde sich deutlich erhöhen. Wegen der Verbesserung der grenzüberschreitenden Verbindung hofft Fritzsche auf Geld vom Land.