Dorfmuseum: Von „Kappes on Suermoos“

Zum Saisonabschluss ging es in Hinsbeck um Weißkohl und Sauerkraut.

Hinsbeck. Zum Saisonabschluss freute sich das Team vom Dorfmuseum über viel Besuch: Das Thema „Kappes on Suermoos“ (Weißkohl und Sauerkraut) führte Generationen und Nationen zusammen. Polen, Russen und sogar Thailänder kamen miteinander ins Gespräch.

Dieter Snyders brachte mit Hilfe von Lucas Peters (17 Jahre, Leuth) 21 Weißkohlköpfe ins Dorfmuseum — und kam dann so richtig ins Schwitzen. Um 15 Uhr hatte er 13 Kohlköpfe gehobelt. Peters füllte den steinernen Gärtopf immer wieder mit frisch gehobeltem Weißkohl auf und stampfte. Und Snyders sorgte für die richtige Würze. Immer wieder gab er getrocknete Wacholder-Beeren ins Angestampfte und würzte mit Salz nach.

Für die Gäste aus Polen und einige Russland-Deutsche war Weißkohl „Hauptnahrungsmittel im Winter, natürlich mit Kartoffeln“. Und sie kannten gemeinsame Gewohnheiten: „Wir tranken in unserer Heimat jeden Tag ein Glas Sauerkrautsaft. Das war gut für die Darmflora.“ In Deutschland sei die eigene Fertigung aus der Mode gekommen. Zudem fehle es an geeigneten Kellerräumen und Werkzeugen.

Die pensionierte Schulrektorin Rosemarie Höfgen (Hinsbeck) erinnerte sich: „Als Kind musste ich den großen Hobel und den Bohrer bei Eisenwaren Jansen leihen. Abgerechnet wurde nach Stunden.“ Auch VVV-Vorsitzender Peter Beyen wusste Interessantes zu berichten: „Bei uns machte man das Stampfen früher mit den Füßen. Ein Kind musste ins Suermoos-Döppen und stampfen, bis der Saft das Kraut überschwappte.“

So mancher Besucher nahm in kleinen Plastikbeuteln Proben des angestampften Weißkohls mit. „Richtiges Sauerkraut ist das erst in vier bis sechs Wochen. Es soll bei Temperaturen um 18 Grad gären. Im Sud hält es sich bis ins nächste Frühjahr“, sagte Snyders.

Die Aktiven des heimatkundlichen Gesprächskreis „Jüüte vertälle“ können sich auf das Treffen im November freuen. Dann gibt es das im Dorfmuseum gehobelte Sauerkraut. Und es wird noch mal über Kappes on Suermoos gesprochen.