Freude über Jaeger-Gedenkplakette
Seit Mittwoch erinnert eine Tafel an den Gelehrten und Namensgeber des Gymnasiums.
Nettetal. Der berühmte Unbekannte: „Er ist der bedeutendste Wissenschaftler unserer Stadt“, hob Christian Weisbrich hervor. Und ergänzte im selben Satz: „Aber viele Schüler und wohl auch Nettetaler wissen kaum etwas über Werner Jaeger.“ Damit sich das ändert, wurde am Mittwoch in einer Feierstunde mit vielen Schülern und Nettetaler Prominenz eine Gedenktafel zu Ehren Jaegers am Eingang des nach ihm benannten Gymnasiums eingeweiht.
125 Jahre wäre Werner Jaeger am 30. Juli alt geworden. Bereits 1958, drei Jahre vor seinem Tod in Amerika, wurde das Gymnasium in Lobberich nach ihm benannt. Damals galt er schon als einer der bedeutendsten Geisteswissenschaftler des 20. Jahrhunderts. „Sein ganzheitlicher Bildungsbegriff erfährt heute eine Renaissance“, erläuterte Weisbrich in seiner Ansprache.
Der Vorsitzende des VVV Lobberich hob Jaegers Ansatz hervor, Erziehung, Bildung und Talent eines Menschen im Zusammenhang zu betrachten: Der Altsprachler Jaeger hatte entsprechend sein Hauptwerk „Paideia“ geannt — der griechische Begriff bedeutet etwa Erziehung, Bildung.
Wie der gestern Geehrte überhaupt aussah, zeigt die Porträt-Lithografie von 1915 des impressionistischen Malers Max Liebermann auf der Gedenktafel. Dazu erinnert ein kurzer Text an die wichtigsten Lebensdaten Jaegers. Gut zu lesen freilich sind die Zeilen je nach Lichteinfall kaum, denn die Scheibe darüber blendet arg. Dennoch zeigte sich auch Schulleiter Hartmut Esser stolz und froh über die Tafel. Und Weisbrich meinte in Bezug auf den Bildungsansatz Jaegers, „ein schöneres Leitziel für ein Gymnasium“ könne er sich nicht vorstellen. jbh