Indische Woche im Lobbericher Jugendheim
Am Freitag ging die erste Osterferienbetreuung des neuen Jugendamtes Nettetal in der „Arche“ zu Ende.
Lobberich. Indien, dabei denkt Frau an wallende Gewänder, schwingende Hüften und vor allem eines: viel, viel Farbe. Ganz ähnlich geht es den 14 Mädchen, die in dieser Woche an der ersten Ferienfreizeit des Nettetaler Jugendamtes teilnahmen.
Seit Dienstag haben sich die Schülerinnen der Klassen fünf bis sieben verschiedener Nettetaler Schulen mit dem Thema Indien beschäftigt. Kostüme aus bunten Tüchern sind dabei entstanden und auch die indische Küche wurde erforscht. „Wir haben mit den Mädchen Naan-Brot gebacken, Yoghurt-Dips mit Minze und Tomaten zubereitet“, sagt Sozialarbeiterin Alina Krischer. „Nur nicht so langweilig wie zu Hause“, habe die Maxime der Mädchen gelautet.
Spannender als den kulinarischen Teil fanden die Schülerinnen die Bewegung: „Das Tanzen fand ich sehr schön“, sagt die elfjährige Lea. Tanzlehrerin Sandra Thönissen aus Kaldenkirchen hatte mit den Mädchen eine Choreographie einstudiert. Diese zeigten sie Freitagnachmittag ihren Eltern und Freunden — natürlich echt indisch mit aufgemalten Henna-Tattoos, schwarz umrandeten Augen und den selbstgemachten Kleidern.
Betreut wurden die Mädchen von den drei Schulsozialarbeiterinnen, die das Jugendamt eingestellt hat. Die Idee zu dem Ferienprogramm entstand kurzfristig: „Die letzte der Sozialarbeiterinnen hat ja erst im Februar mit ihrer Arbeit begonnen“, sagt Jugendamtsleiter Jochen Müntinga.
Nur zehn Euro kostete die Teilnahme an der Ferienfreizeit, die Arbeit der Betreuerinnen wird aus Jugendhilfemitteln finanziert. Tanzlehrerin Sandra Thönissen verlangte nur eine Spende für den Viersener Verein „Löwenkinder“.
In den Sommerferien soll es eine Zirkuswoche in der Hinsbecker Jugendherberge geben. Auch eine Aktion auf dem Sassenfelder Naturschutzhof sowie ein Medien-Projekt sind geplant. Diese Angebote sollen ebenso erschwinglich sein und sich vor allem an Kinder aus sozial schwachen Familien richten. sk