„Liebe ist wichtig, aber Spaghetti mit einer sehr guten Soße ist auch sehr wichtig.“ Es sind Sätze wie diese, die typisch sind für Heidenreichs neues Buch: witzig und geistreich, amüsant und hintergründig und in Lobberich mit viel Herz vorgetragen. So war Elke Heidenreichs Lesung eine Sternstunde erlebter Literatur — und das mit einer Katzengeschichte.

„Nero Corleone“ ist ein Kater, wie er im Buch steht — in Heidenreichs gleichnamigen ersten Band, aus dem sie zu Beginn einige Passagen las. Das liebenswerte Biest ist Elke, pardon, Isolde ans Herz gewachsen. Die Romanfigur Isolde habe viel von ihr selbst, gab die Kölner Autorin zu. Isolde lernt im Ferienhaus in Italien den Kater lieben, der Jahre später schließlich verschwindet — Ende des ersten Buches.

Wie ein Kinderbuch wirke ihr Roman, erzählte die Heidenreich, es sei „aber eigentlich für Erwachsene“. Sie plauderte zwischendurch mit Humor. Saß im schlichten schwarzen Kostüm am Tisch, die Beine gerade ausgestreckt und übereinander geschlagen. Las flüssig, kaum ein Hüsteln. Miaute wie eine Katze, lamentierte wie die italienische Dorfmatrone. Das alles wohl dosiert, lustig ohne eine Spur von Albernheit, einfach nett.

Elke Heidnereich schilderte den Gemütszustand der Frau, die nach der Trennung von ihrem Mann nach Italien zieht und sich nach Nero sehnt, als „in der Mitte zwischen glücklich und unglücklich“. Zog die Schlussfolgerung, dass „Männer und Frauen nicht wirklich zusammen“ passen. An diesem Abend passte alles zusammen: eine wunderbare Geschichte, eine gut gelaunte Autorin, ein begeistertes Publikum. Was blieb, war die Hoffnung, dass Elke Heidenreich und Nero Corleone noch einmal zurückkommen nach Nettetal. jbh