Nettetal baut die Papiercontainer ab
Stadt reagiert auf zunehmende Vermüllung der Wertstoffstationen.
Nettetal. Sie heißen Wertstoffstationen und sollen die Rückgabe von Materialien fördern, die noch einmal in den Produktionskreislauf zurückkehren können. Das schont die Umwelt, bringt der Allgemeinheit Geld und schont letztlich den Geldbeutel der Bürger. Das sehen aber längst nicht alle so. Wertstoffstationen sind im Laufe der Jahre immer mehr zu ekligen Müllhalden degeneriert, weil Bürger hier abgeladen haben, was sie loswerden wollten.
Die Folgen für die Allgemeinheit waren ihnen vollkommen gleichgültig. Als immer häufiger Papiercontainer angezündet wurden und die Wertstoffstationen Ungeziefer bis hin zu Ratten anzogen, setzte die Stadt ein Stopp-Signal.
Seit November bereits weist die Stadt mit Aufklebern an den Papiercontainern darauf hin, dass sie zum Jahresende abgebaut und ersatzlos beseitigt werden. Das kümmert viele Bürger dennoch nicht. Obwohl die Container an einigen Stellen weg sind, türmen sich dort Papier, Sperr- und Hausmüll, als handele es sich um einen Müllplatz.
Der Rat hat beschlossen, den Rhythmus der Papierabfuhr so zu verkürzen, dass kein Haushalt auf Bergen von Papier und Kartons sitzen muss, auch wenn die Container weg sind. Damit fällt auch der Ärger weg, dass häufig ganz anderer Abfall in den Containern landete.
Die „Fehlwürfe“ kommen den Gebührenzahler in der Endabrechnung teuer zu stehen, weil das Papier zusätzlich sortiert werden muss und oft wertmindernd verunreinigt wird. Beobachtet wurde zunehmend auch, dass Gewerbetreibende riesige Mengen an Kartonagen und Papier an den Sammelstationen abluden — unsinnig, nicht erlaubt und kaufmännisch dumm.
Papier ist ein Rohstoff, für den Geld bezahlt wird. Davon profitieren seit Jahren schon die Bürger, denn der Kreis Viersen, der für die Verwertung aller Abfälle zuständig ist, hat in den vergangenen Jahren immer wieder gute Preise ausgehandelt, die in Kalkulation der Abfallgebühren eingerechnet werden.
Zuletzt gab es im gesamten Stadtgebiet 40 Wertstoffstationen, an denen Container für Papier, Weiß- und Buntglas standen. Die Glascontainer bleiben generell stehen, allerdings baut die Stadt die Standorte zurück. Übrig bleiben sollen Stellen, die gut eingesehen werden können, damit illegale Abfallhaufen erst gar nicht entstehen.