Aktion der Ortsgruppe Nettetal Fridays For Future demonstriert wieder beim Klimastreik

Nettetal · Sie tun es wieder: Die Nettetaler Ortsgruppe der Klimaschutz-Bewegung organisiert anlässlich des „Globalen Klimastreiks“ im September eine Demo am Rathaus.

Streiken klingt nach bewusstem Nichtstun – aber es ist das Gegenteil, was der Nettertaler Ortsgruppe von Fridays For Future anlässlich des von der Bewegung auch anderorts organisierten „Globalen Klimastreiks“ am 15. September vorschwebt. Möglichst viele Menschen sollen ab 17.30 Uhr an einer Demonstration am Rathaus teilnehmen, die vor allem für eine  Energiewende und einen besseren ÖPNV Druck machen soll – der Bundesregierung, aber auch der Stadt.

Globales Klima und globaler Streik im kleinen Nettetal? Das Spannungsfeld zwischen der „großen“ Politik und den Handlungsmöglichkeiten eines Einzelnen in seinem Alltag ist ein Thema, das Lukas Langer und den vier Mitstreitern im Aktiven-Team der FFF-Ortsgruppe wichtig ist. „Es ist absurd, dass die Regierung den Menschen ,Plastikstrohhalme’ verbietet und ihnen erklärt, wie korrekte Mülltrennung für Teebeutel auszusehen hat – aber gleichzeitig Milliarden Euro Steuergelder an fossile Großkonzerne verschenkt, damit deren veraltete Technologien gegen günstigeren grünen Strom bestehen können“, sagt Langer. „Das ist eine Politik der völligen Verantwortungslosigkeit, die das Ziel hat, die Bevölkerung gegen Klimaschutz auszuspielen.“

Ein gutes Beispiel, wie die Bereitschaft jedes einzelnen, klimafreundlich zu handeln, mit staatlichen Maßnahmen einhergehen müsse, ist laut Langer der ÖPNV. Wer vermehrt auf Bus und Bahn umsteigen will, muss auch ein gutes ÖPNV-Angebot vorfinden. Mithin will auch die Nettetaler FFF-Gruppe die nach ihrer Ansicht notwendigen „großen systemischen Maßnahmen“ beackern und im Blick behalten, statt sich im Kleinen oder in Symbolpolitik zu verlieren. Was nicht heiße, dass man am Geschehen in Nettetal kein Interesse habe, so Langer. „Den Klimabeirat, der hier beschlossen wurde, gibt es immer noch nicht. Das ist schade“, sagt der 23-Jährige, „wir würden darin gerne vertreten sein.“

Die FFF isoliert sich auch nicht. Als es im März bei einer Veranstaltung um Klimaschutz ging, seien CDU, SPD, Grüne und WiN vertreten gewesen, sagt Langer. Es sei interessant gewesen, Kontakte auch zu Parteien zu knüpfen, die in manchen Punkten anderer Meinung seien. Und so soll es am 15. September neben einer Rede eines Verdi-Gewerkschafters ein Interview mit Bürgermeister Küsters geben.