Gefährliche Flüssigkeit Gefahrstoff ausgelaufen — langer ABC-Einsatz in Nettetal

Nettetal-Kaldenkirchen · Im Industriegebiet Nettetal-West ist am Samstagvormittag eine giftige Flüssigkeit aus einem Lastwagen gelaufen und hat zu einem mehr als fünfstündigen Gefahrguteinsatz der freiwilligen Feuerwehr Nettetal geführt.

Die Einsatzkräfte füllen die giftige Chemikalie um.

Foto: Feuerwehr Nettetal

(mrö) Im Industriegebiet Nettetal-West ist am Samstagvormittag eine giftige Flüssigkeit aus einem Lastwagen gelaufen und hat zu einem mehr als fünfstündigen Gefahrguteinsatz der freiwilligen Feuerwehr Nettetal geführt. Sie war mit einem Großaufgebot vor Ort. Insgesamt waren 130 Feuerwehrleute im Einsatz.

Die Wehr wurde gegen 10.40 Uhr zur Montel-Allee in dem Gewerbegebiet alarmiert. „Beim Eintreffen fand man einen Lkw mit Auflieger vor. Aus einem auf der Ladefläche stehenden beschädigten IBC-Behälter lief eine bis dahin nicht bekannte Flüssigkeit aus“, berichtete Feuerwehrsprecher Dirk Heussen. IBC-Behälter können mehr als 1000 Liter Flüssigkeit fassen; sie dienen insbesondere für den Transport und die Lagerung von Chemikalien. „Die sofort eingeleiteten Erstmaßnahmen bezogen sich auf die Stoffidentifikation“, erklärte Heussen.

Deren Ergebnis war wenig erfreulich: „Es handelte sich um einen Gefahrstoff, der bei Kontakt mit dem Menschen starke Gesundheitsbeeinträchtigungen nach sich gezogen hätte“, so der Sprecher der Nettetaler Feuerwehr. Parallel hatten die Einsatzkräfte bereits den ABC-Zug West des Kreises Viersen zur weiteren Unterstützung alarmiert. Er besteht aus Einheiten der Viersener und der Nettetaler Feuerwehr.

Zwei Drohnen der Feuerwehr Nettetal und Willich lieferten der Einsatzleitung aussagekräftige Aufnahmen für die Einleitung weiterer taktischer Maßnahmen. „Vier Chemiefachberater berieten den Einsatzleiter bei den durchzuführenden Maßnahmen“, berichtete Heussen. Ebenfalls mit in das Einsatzgeschehen eingebunden waren die Untere Wasserbehörde, der städtische Abwasserbetrieb und die Polizei.

In Ganzzkörper-Schutzanzügen füllten Einsatzkräfte die restliche in dem Behälter verbliebene Flüssigkeit in einen anderen Tank, um so eine weitere Ausbreitung des Gefahrgutes zu unterbinden. „Eine Gefahr für die Bevölkerung bestand zu keinem Zeitpunkt, und es wurden auch keine Einsatzkräfte durch das Gefahrgut verletzt“, betonte Heussen. Nach fünfeinhalb Stunden konnten die Arbeiten beendet werden. Die Einsatzstelle wurde einem Entsorgungsfachunternehmer übergeben, der sich um Reinigung der Einsatzstelle 
und Entsorgung von dekontaminiertem Material kümmert. Das Deutsche Rote Kreuz versorgte die Einsatzkräfte mit Speisen und Getränken.

(mrö)