„Pott und Deckel“ in Nettetal Rendezvous mit dem Beruf bei der Ausbildungsmesse?

Nettetal · Bei der Ausbildungsmesse „Pott und Deckel“ stellten sich rund 50 Unternehmen aus dem Kreis Viersen und Krefeld im Lobbericher Seerosensaal vor. Angesprochen waren  Jugendliche, die einen Ausbildungsplatz suchen.

Rund 50 Firmen und auch die Arbeitsagentur waren bei der Ausbildungsmesse im Seerosensaal vertreten.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Rhese Reklame kümmert sich um Lichtreklame, um Folien und vieles mehr aus dem Bereich der Werbetechnik. Mit einem kleinen Stand stellt sich die Firma im Lobbericher Seerosensaal vor. Das findet das Interesse von Vanessa (18). Sie ist auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz, „am liebsten im Bereich der Mediengestaltung“, sagt sie. Firma und Vanessa tauschen nach einem Gespräch ihre Daten aus. Jetzt will man sich bei einem weiteren Termin näher kennenlernen. Ein Anfang ist gemacht.

So weit ist Eduard (19) noch nicht. Gerade ist er im Seerosensaal angekommen. Dort findet die Ausbildungsmesse „Pott und Deckel“ statt, ein Raum, in dem sich Unternehmen und Ausbildungsplatz-Suchende austauschen können. An den großen Orientierungstafeln schaut sich Eduard die Kurzprofile der Firmen an. „Ich interessiere mich für eine Ausbildung im kaufmännischen Bereich“, sagt er. Gefunden habe er noch nichts. Kein Grund zur Panik. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Agentur für Arbeit aus Krefeld helfen weiter, geben Tipps und machen schließlich auch konkrete Vorschläge. Nun können die Ausbildungssuchenden einen jeweils zehnminütigen Termin buchen, um mit einigen Unternehmen ins Gespräch zu kommen.

„Pott und Deckel“ und auch der Slogan „auf die Schnelle eine Stelle“ hören sich zunächst gut an, doch was steckt dahinter? Die Agentur für Arbeit nennt die Veranstaltung eines der größten Ausbildungs-Speeddatings am Niederrhein. Im Wort englischen Wort Speed steckt vor allem Geschwindigkeit. Arbeitgeber aus den unterschiedlichsten Branchen suchen Auszubildende, die wiederum eine Lehrstelle suchen. Im günstigsten Fall reichen die Auszubildenden nach einem Kennenlern-Gespräch und Informationsaustausch eine Bewerbung ein. Ganz am Ende des Weges wird möglicherweise eine Ausbildungsstelle besetzt.

Die EGN sucht Auszubildende im kaufmännischen Bereich, bietet aber auch weitere Berufe an, beispielsweise den „Umwelttechnologen für Kreislauf- und Abfallwirtschaft“. „Wir waren im vergangenen Jahr bereits dabei“, berichten Linda Genneper und Tabea Rögels von der Personalabteilung. Damals freute man sich über mehrere Bewerbungen, sogar Ausbildungsplätze konnten vergeben werden. „Gut, wenn es in diesem Jahr wieder so laufen könnte“, sagt Linda Genneper.

Veranstalter von Pott und Deckel sind die Agentur für Arbeit, die beiden Jobcenter in Krefeld und Viersen und die Wirtschaftsförderung des Kreises Viersen (WfG). Angeboten werden neben den kurzen Gesprächen, den Speed-Datings, auch Information rund um das Thema Bewerbung inklusive kostenloser Bewerbungsfotos. Sogar Bluse oder Hemd können ausgeliehen werden. Und es gibt die Möglichkeit, rund 50 Firmen aus Krefeld und dem Kreis Viersen kompakt an einem Ort kennenzulernen.

Die Arbeitsagentur Krefeld/Kreis Viersen ahnte schon im Voraus: Das werden unkomplizierte Gespräch auf Augenhöhe. Sprecher Michael Becker: „Für den Kreis Viersen ist diese Veranstaltung schon eine Hausnummer.“ Im vergangenen Jahr hatte Pott und Deckel bereits in Dülken stattgefunden, in diesem Jahr in Nettetal, am 10. April folgt noch ein Termin in Krefeld.

Jens Arenhövel von der Stiftung Bildung und Handwerk (SBH) ist mit einer Schülerin vor Ort. Mehrere Gesprächstermine sind gebucht, das grundsätzliche Ziel ist, sich zu orientieren. Arenhövel ist sich sicher, dass eine gute Vorbereitung auf den beruflichen Werdegang sehr wichtig sei, beobachtet aber andererseits auch eine gewisse Orientierungslosigkeit bei den Jugendlichen auf dem Weg in die Ausbildung. „Der Blickwinkel ist etwas eingeengt“, sagt er. Eine Ursache erkennt er in der Wirkungsgewalt der Medien.

Ebenfalls zur Orientierung ist Mona (15) mit ihrer Mutter in den Seerosensaal gekommen. Beim Screening am Eingang wurde ihr empfohlen, sich über ein duales Studium zu informieren. Schließlich fand auch ein Gespräch mit der Stadt Nettetal statt. „Mal sehen, ich muss erst einmal alles ordnen“, sagt Mona.