Vorstoß in Nettetal SPD wünscht sich Trinkwasserbrunnen in der Stadt

Nettetal · Die Idee hat Konjunktur: Die Stadt Rees (Kreis Kleve) will einen Trinkwasserspender auf den Markplatz stellen. In Mönchengladbach fordert der Seniorenrat Trinkwasserbrunnen im Stadtgebiet, in Brüggen tun es die Grünen, in Voerde (Kreis Wesel) macht sich die FDP dafür stark – und in Nettetal sind es die Sozialdemokraten, die jetzt die Initiative ergriffen haben.

Etliche Städte haben schon öffentliche Trinkwasserspender, andere wollen welche aufstellen.

Foto: dpa/Uwe Anspach

Sie wollen, dass die Stadt – „idealerweise“ in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken – Trinkwasserbrunnen aufstellt, an denen sich Durstige bedienen können.

Während andernorts der Bedarf für solche Brunnen gerne mit Verweis auf heiße Sommer begründet wird, führt die Nettetaler SPD in ihrem Antrag die Vereinten Nationen ins Feld: „Schon 2010 wurde der freie Zugang zu sauberem Trinkwasser durch die Generalversammlung der Vereinten Nationen als Menschenrecht anerkannt“, so die Partei. Und: „Mit der EU-Trinkwasserrichtlinie sind die Mitgliederstaaten zur Förderung von Trinkwasser für den menschlichen Gebrauch an öffentlichen Orten verpflichtet.“

Ruckzuck umsetzen möchte die Stadt das Vorhaben freilich noch nicht. Sie will erst einmal prüfen, welche Kosten auf das Stadtsäckel zukommen. Zumal die SPD auch um Klärung gebeten hatte, ob es Fördermittel aus nicht-städtischen Etats gibt. Infrage kämen da wohl das Land oder der Bund als Finanzquelle. Auch die CDU war in der jüngsten Sitzung des Umweltausschusses des Rates der Meinung, man solle erst einmal ermitteln, was das kosten würde.

Stadtplaner Markus Grühn wies sachte darauf hin, dass Nettetal keine Großstadt sei und es wohl auch andere Möglichkeiten im Stadtgebiet gebe, sich zu versorgen. Aber er versprach, die Stadt werde die Idee prüfen. Und damit gab sich der Ausschuss dann erst einmal zufrieden. Die Grünen übrigens merkten an, dass man zwar leicht einen Laden finde, in dem man „für fünf Euro eine Cola“ kaufen könne. Aber das habe zur Folge, dass wieder eine Plastikflasche mehr benutzt werde.