Norbert Backes sagt als Vorsitzender des Werberings Tschüss
Norbert Backes ist Fahrradhändler aus Leidenschaft. Nach zehn Jahren verabschiedet er sich von der Spitze des Werberings.
Lobberich. Wenn Norbert Backes durch seinen Heimatort Lobberich spaziert, ist er mit einem Auge immer Fahrradhändler und hält Ausschau nach Zweirädern. „An den Rädern, die zum Beispiel in der Ludbachpassage abgestellt werden, erkenne ich verstärkt niederländisches Einkaufspublikum“, sagt Backes und lacht. Er möchte nicht soweit gehen, dass er anhand des Rades die Nationalität eines Menschen erkennt. Aber Backes’ Passion ist nun einmal das Rad.
Seine zweite Leidenschaft: Die (Um-)Gestaltung des Lobbericher Stadtkerns. „Ich bin Vorsitzender des Werberings und im Vorstand des VVV und befasse mich von daher seit Jahren mit der Umstrukturierung“, sagt der gebürtige Lobbericher. Seit 25 Jahren ist er im Werbering-Vorstand des Werberings, seit zehn Jahren Vorsitzender. „Meine Aufgabe, den Innenstadtbereich für die Zukunft zu gestalten, ist erfüllt. Lobberich ist für die nächsten 15 Jahre gut aufgestellt“, freut sich Backes.
Geboren wurde Norbert Backes am 21. August 1946 in Lobberich. Nach der Sassenfelder Schule und einer Lehre als Zweirad-Mechaniker übernahm er im Januar 1978 das Zweiradgeschäft von seinen Eltern. „Meine Frau Karola und ich haben das Geschäft zusammen übernommen und wohnen seitdem auch über dem Ladenlokal“, so der Zweirad-Mechanikermeister, der den kurzen Weg zur Arbeit schätzt.
Ein Tag im Hause Backes beginnt um 7 Uhr: „Ein bisschen Büroarbeit, dann schließen wir um 9.30 Uhr das Geschäft auf.“ Norbert Backes macht sich meist gleich auf in die Werkstatt. Seit er mit Rädern zu tun hat, fasziniert ihn vor allem die Mechanik. „Seit rund 15 Jahren verkaufen und reparieren wir auch Elektrofahrräder“, sagt Backes. An seinem Beruf liebt er vor allem den Kontakt zu Menschen: „Das ist herrlich. Viele Kunden, vor allem ältere, kommen manchmal nur zum Erzählen vorbei.“
Ab und zu rüstet er Räder für in ihrer Bewegung eingeschränkte Menschen oder Menschen mit Behinderung um. „Es ist schön zu sehen, wenn vor allem Kinder trotz Behinderung ein normales Fahrrad nutzen können. Das macht sie glücklich.“ Und so verstellt er Sitzneigungen, schraubt an Halterungen und Pedalen. Seit 1978 verkauft Backes zudem Nähmaschinen — auch hier fasziniert ihn deren Aufbau.
Bekannt wie ein bunter Hund sei er in Lobberich, sagt der Zweirad-Experte, der selbst gar nicht viel radelt: „Meine Frau und ich nutzen Elektroräder, aber eigentlich verkaufe ich lieber Räder.“ Bekannt ist er nicht zuletzt, weil er im Werbering sowie im Verkehrs- und Verschönerungsverein tätig ist. Auch bei den St. Sebastianus-Schützen ist Backes seit vielen Jahren aktiv, war zweimal Schützenkönig.
„Aber am wichtigsten ist mir Lobberich“, sagt der 67-Jährige. Egal ob Bau der Ludbachpassage, die Umgestaltung der Fußgängerzone oder der Wiederaufbau des Brunnens auf dem Alten Markt — Backes hat als Vorsitzender des Werberings viel bewegt: „Ohne meine Mitstreiter und die Stadt Nettetal wäre aber vieles nicht möglich gewesen.“