Mobiles Impfzentrum in Nettetal Impfen als Akt der Nächstenliebe

Breyell · Der neue Präses Thorsten Latzel kam am Sonntag zum Boostern in die Evangelische Kirche Breyell. An zwei Wochenenden wurden dort im mobilen Impfzentrum über 4000 Menschen geimpft.

Zwei Flüchtlinge kamen mit Präses Thorsten Latzel (3.v.l.) ins Gespräch. Pfarrer Christoph Helbig (r.) hatte ihn eingeladen. Bürgermeister Christian Küsters (2.v.r.) ließ sich boostern. Die Leitung hatte Peter Ohlert (3.v.r.).

Foto: Heribert Brinkmann

(hb) „Impfen ist ein Akt gelebter Nächstenliebe. Das Antlitz des Nächsten ist auch das Antlitz des Menschen auf der Intensivstation oder das Antlitz der Pflegenden“, sagt Thorsten Latzel, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland. Deshalb hat der 51-jährige Theologe am dritten Advent den Ärmel aufgekrempelt und seinen eigenen Impfschutz mit einer Auffrischungsimpfung vervollständigen lassen. Er war dafür zu Gast in der Breyeller Kirche der Evangelischen Kirchengemeinde Bracht-Breyell. Das Ziel im mobilen Impfzentrum in Breyell, an zwei Wochenenden 4000 Menschen zu impfen, wurde am Sonntag mehr als erreicht, bestätigt der leitende Arzt Peter Ohlert vom Hausarzt-Zentrum Breyell.

Latzel, der seit März Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland ist, fand das Impfzentrum in der Kirche eine „tolle Aktion“. Es sei wichtig, ein Zeichen zu setzen. „So eine Aktion ist das Beste, was wir als Kirche hierbei machen können.“ Nach der Impfung traf er auf zwei Flüchtlinge aus Afghanistan, die seit zehn Tagen in Meerbusch leben und von Bettina Furchheim, Pressereferentin des Kirchenkreises Krefeld-Viersen, zum Impfen mitgenommen worden waren. Auch Bürgermeister Christian Küsters (Grüne) kam zum Boostern in die Kirche. Er erhielt seine Impfdosis und durch Präses Latzel auch Gottes Segen.

Geimpft wurde weitgehend mit Biontech. Mit der Beschaffung habe es kein Problem gegeben. In Breyell wurde die Boosterimpfung bereits ab dem vierten Monat nach Zweitimpfung angeboten. Für den reibungslosen Betrieb des mobilen Impfzentrums sorgten rund 30 Personen, darunter viele Konfirmanden der Kirchengemeinde. Mediziner Ohlert hat bereits viele mobile Impfaktionen mitgemacht und einen Stamm von 60 Helfern aufgebaut, auf die auch an diesem Wochenende zurückgegriffen wurde. Auch die Zusammenarbeit mit dem beliefernden Apotheker laufe hervorragend. In Nettetal wird noch mal am Donnerstag, 16. Dezember, im Convent in Kaldenkirchen geimpft.