Kaldenkirchen Neue Kita soll im August fertig sein

Kaldenkirchen. · Am Trappistenweg in Kaldenkirchen sollen bald 75 Kinder in vier Gruppen spielen und lernen.

Vor dem Richtkranz haben sich aufgestellt (v.l.): Torsten Schröder, Christiane Inderhees, Jochen Müntinga, Michael Rauterkus, Bürgermeister Christian Wagner, Architektin Stefani Kremer, Sandra Brouwers und Claudia Willers.

Foto: Knappe, Joerg (jkn)

Während die offiziellen Gäste in einem Raum, der schon Fenster hat, bei Schnittchen, Kaffee und Sekt Richtfest feiern, geht in den anderen Räumen der Innenausbau weiter. Der Zeitplan ist ambitioniert. Baubeginn war im September 2019, jetzt steht schon der Rohbau. Bauherr Nettebetrieb will das Projekt Ende Juli fertigstellen. Das bedeutet eine Bauzeit von nur elf Monaten.

Die Baukosten betragen über 3,6 Millionen Euro, 1,45 Millionen davon sind Fördergelder. Architektin Stefani Kremer aus Nettetal hat ein L-förmiges Gebäude konzipiert, das sich um eine grüne Außenanlage gruppiert. In seiner Ansprache wies Bürgermeister Christian Wagner (CDU) darauf hin, dass diese Kindertagesstätte nach den Kriterien der Kreislaufwirtschaft von Cradle-to-Cradle (C2C oder „von der Wiege zur Wiege“) gebaut werde. Die verbauten Werkstoffe müssten wiederverwertbar sein. Gesunde Baustoffe ohne Ausdünstungen seien die Folge eines gezielt gesunden Bauens. Der Nettebetrieb legt Wert auf eine sehr gute Innenraumluft. Das Energiekonzept sieht eine Heizung aus einer Luft-/Wasserwärmepumpenanlage mit Pufferspeicher vor.

Der Neubau entsteht im Bereich des neu geplanten Wohngebiets zwischen Stappstraße und Juiser Feld. Zwischen den beiden Straßen wird ein neuer Fuß- und Radweg angelegt. Die Anbindung für Autos geht über die Straße Juiser Feld und endet auf dem Parkplatz der Kita mit 15 Stellplätzen. Alle Gruppenräume des eingeschossigen Baukörpers mit einem L-förmigen Grundriss sind zum Außengelände (1360 Quadratmeter) hin orientiert. Durch große Holzfenster fällt viel Tageslicht in die Räume. Das Gebäude wurde in Holztafelbauweise mit dazwischen liegender Dämmung als vorgefertigte Wandelemente errichtet.

Auf dem Dach wird eine Solaranlage installiert

Das Flachdach besteht aus einer Holzbalkenkonstruktion. Auf dem Dach wird eine Photovoltaik-Anlage mit knapp 10 kWp installiert. Ansonsten wird das Dach begrünt.

Das Raumkonzept sieht für die Kinder drei Gruppenräume mit Neben- und Ruheräumen vor, einen Gruppenraum mit Nebenraum und einen Mehrzweckraum mit mobiler Trennwand.  Da es sich um einen integrativen Kindergarten handelt, ist nicht nur der Eingang barrierefrei, sondern alle Verkehrs- und Raumflächen sind großzügig bemessen.

Die Stadt Nettetal, so Bürgermeister Wagner, habe ein enormes Pensum an den Tag gelegt. Der Aufgabe, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu unterstützen, habe man sich mit Freude gestellt. Im Bereich Kindertagespflege seien eine Fülle von Ergänzungsbauten und auch Neubauten hinzugekommen. Wagner erinnerte ans „Kinderreich“ Lobberich, an den Kindergarten Bongartzstift und die Kita Wiewaldi in Breyell.

Sehr zufrieden zeigte sich Michael Rauterkus, Erster Beigeordneter und Geschäftsführer des Nettebetriebs, mit dem Baufortschritt. Noch während der Planung sei das Projekt mehr auf C2C ausgerichtet worden, ohne dass es zu Verzögerungen im Terminkalender kam. Jetzt zog der Kran den geschmückten Richtkranz über das Gebäude. Nach dem Richtspruch des Zimmermannes vom Dach aus wurden die Schnapsgläser von Architektin Kremer und Rauterkus, als Geschäftsführer des Nettebetriebs Vertreter des Bauherren, mit Klarem gefüllt. Beide taten es nach dem Leeren der Gläser dem Zimmermann gleich und zerschlugen die Gläser mit dem Hammer. hb