Freizeit in Nettetal Die Nachfrage für Zimmer ist bereits groß

Hinsbeck. · Mund-Nasen-Schutz, Sicherheitsabstand, eine Einbahnstraße bei der Essensausgabe: Wegen der Corona-Regeln ist der Betrieb in der Jugendherberge Hinsbeck vollkommen anders. Warum das Team jetzt auf Walkie-Talkies setzt.

Florian Darius klebt Markierungen auf den Boden der Jugendherberge Hinsbeck. Sie mahnen zum Abstandhalten.

Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)

Heute öffnet die Jugendherberge Hinsbeck wieder. Das traditionelle Motto „Gemeinschaft erleben“ ist dann aber nur mit Abstand möglich. „Wir haben uns nach den Corona-Schutzmaßnahmen vorbereitet“, sagt Florian Darius, der Leiter der Jugendherberge. „Jetzt kommt es nur darauf an, dass die Gäste diese Maßnahmen annehmen und mitmachen.“ Wenn jeder ein wenig Rücksicht nehme, dürfe das kein Problem sein.

Zur besseren Orientierung hat das Team Markierungen vor Bereichen angebracht, an denen sich Menschen sammeln könnten. Dazu gehören etwa die Rezeption und die Essensausgabe. Für die Verteilung der Mahlzeiten gibt es ein neues Konzept mit einem Einbahnstraßensystem. Getränke, die sonst selbst am Wassersprudler oder aus der Kaffeekanne geholt werden konnten oder wie Tee selber zubereitet werden konnten, gibt es zurzeit nicht. „Wir geben Wasserflaschen aus, auch Kaffee und Tee werden von unseren Mitarbeitern gereicht“, sagt Darius. Tablett und Besteck können sich die Gäste ebenfalls nicht selbst nehmen.

Die Küchenmitarbeiter befüllen die Teller mittags und abends nach Wunsch und geben sie kontaktfrei heraus. Auch das Frühstücksbuffet entfällt. Jeder Gast erhält am Abend einen Zettel: Dort kann er seine Wünsche ankreuzen. Entsprechend wird sein Teller bestückt. Ein Nachschlag ist möglich.

Da nur ein Drittel der Plätze im Speisesaal zur Verfügung steht, gibt es in der Jugendherberge Hinsbeck unterschiedliche Essenszeiten. So soll Andrang vermieden werden. Jeder Tisch wird nach einer Nutzung desinfiziert. Generell ist im gesamten Haus eine regelmäßige Desinfektion aller Kontaktflächen vorgesehen. „Alles muss dabei genau dokumentiert werden“, informiert Darius.

Spielecke und Zirkuszelt
bleiben geschlossen

Das Bistro, die Familienecke mit ihren Büchern und Spielen sowie das Zirkuszelt bleiben geschlossen. Stockbrot backen oder Grillen in der Gemeinschaft ist ebenso wenig möglich wie ein Volleyballspiel auf den Sandplätzen. Das sind Angebote, die lediglich eine Familie für sich alleine oder mit einer befreundeten Familie nutzen darf.

In allen öffentlichen Bereichen der Jugendherberge müssen Gäste und Personal eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen. Um den größtmöglichen Abstand auf der Treppe zu gewährleisten, soll man sich dort rechts halten. Zusätzliche Desinfektionsspender und Hygienewände wurden angebracht. Überall weisen Schilder auf die Vorgaben hin.

Bei den 39 Zimmern gibt es kaum Änderungen. Sie bieten Platz für zwei bis acht Betten und sind jeweils mit eigenen sanitären Anlagen ausgestattet. Eine Familie oder Menschen aus zwei unterschiedlichen Haushalten dürfen je ein Zimmer belegen. Nach jedem Wechsel erfolgt eine vollständige Desinfektion des Zimmers.

Die Folge für die Jugendherberge: Die Bettenauslastung wird dadurch deutlich geringer sein. Die Nachfrage ist bereits groß: „Als klar war, dass wir wieder an den Start gehen, standen die Telefone nicht still“, sagt Darius. Das 25-köpfige Team ist gut vorbereitet.