Spielzeug für Flüchtlings-Kinder
Drei Container gehen in ein Lager in der Süd-Türkei.
Lobberich. In einem der Besprechungszimmer des Rathauses der Stadt Nettetal stapelt sich in diesen Tagen Spielzeug. Bagger, Puppen, Motorikschleifen — alles, was das verspielte Kinderherz begehrt. Bald sollen diese Dinge hunderte syrische Kinder im türkischen Flüchtlingscamp Kilis erfreuen.
„Die Spendenbereitschaft der Nettetaler war groß“, freut sich Tahir Yavuz, Vorsitzender des Nettetaler Integrationsrates und einer der Initiatoren dieser Aktion. Gemeinsam mit Michael Theven, Fachbereichsleiter Senioren, Wohnen und Soziales bei der Stadt, hatte er anlässlich des letzten Weltkindertages überlegt, wohin der Erlös des Tages gehen soll. Ziemlich schnell war klar: „Wir wollen Kindern helfen“. Die Nettetaler erhörten den Spenden-Aufruf und nun können noch vor Weihnachten drei Container Richtung Süd-Türkei geschickt werden.
Anestis Ioannidis ist als Vorsitzender der Hilfsorganisation „Human Plus“ oft selbst vor Ort und möchte auch Mitte Januar, wenn die Hilfsgüter im Lager ankommen, dort sein und dafür sorgen, dass alle Kinder etwas bekommen. „Wir kennen ,Human Plus’. Wissen, dass die Hilfe wirklich ankommt“, sagt Yavuz.
Rund 1500 Euro wurden zum Weltkindertag, der in Nettetal mit verschiedenen Aktionen begangen wird, eingenommen und konnten ebenfalls an „Human Plus“ überwiesen werden. „Die Spendenbereitschaft ist toll, aber wir müssen die Dinge auch ins Krisengebiet oder die Flüchtlingslager transportieren. Und das kostet Geld“, sagt Ioannidis. Seit 2011 hätten sich die Transportkosten verdreifacht.
500 Tonnen Hilfsgüter hat „Human Plus“ nach eigenen Angaben bisher transportiert. „Dabei werden uns natürlich auch Steine in den Weg gelegt. Vergangene Woche wurde ein Lkw gut zwei Tage an der syrischen Grenze festgehalten“, erzählt Ioannidis. Die Mitglieder des Integrationsrates und Mitarbeiter der Stadt Nettetal jedenfalls wollen weiter machen. „Vielleicht starten wir im neuen Jahr einen neuen Aufruf. Und ich bin sicher, dass die Nettetaler auch dann wieder bereit sind, zu helfen“, sagt Tahir Yavuz. ku