St. Anna und Hubertus: "Unsere Bruderschaft ist pleite"

Schützen von St. Anna und Hubertus bangen um ihre Feste. Vor allem Musik und Zelt werden immer teurer.

Die Bruderschaft von St. Anna und Hubertus muss künftig beim Schützenfest sparen.

Foto: WZ-Archiv

Schaag. „Unsere Bruderschaft ist pleite“: Mit diesem Satz schockierte Brudermeister Stefan Klaßes bei der Jahreshauptversammlung der St. Anna- und Hubertus-Bruderschaft. Zu der kamen mehr als 80 der insgesamt 230 Mitglieder in den „Alten Braukeller“.

Laut Kassenbericht von Hans Heythausen gab es zwar leichte Überschüsse — aber nur dank eines Vertrags mit einer Brauerei, welche die Bruderschaft drei Jahre lang finanziell unterstützt. Wegen der immensen Kosten solle man darüber nachdenken, ob Vogelschuss und Schützenfest weiterhin in der bisherigen Form durchgeführt werden sollen. Dabei habe Heythausen nicht schlecht gewirtschaftet, betonte Kassenprüfer Marc Kücke-manns. Deshalb fiel die beantragte Entlastung auch einstimmig aus.

Vor allem die Kosten für Musik und Zelt stiegen Jahr für Jahr drastisch, sagte Klaßes. Einige Vorstandsmitglieder hätten sogar schon Geld aus dem eigenen Portemonnaie in die Vereinskasse gesteckt.

Auch bei Helmut Stiels, Leiter der Schießabteilung, ging es ums Geld. Seine Abteilung habe immer weniger zur Verfügung — und das bei steigenden Kosten. Froh sei er, dass es nach vielen Jahren wieder einige Schüler in der Abteilung gebe.

Intensiv wurde das Thema Finanzen diskutiert. Norbert Schneider regte an, auch die 37 Mitglieder, die älter als 70 Jahre sind und laut Satzung keine Beiträge zahlen müssen, zur Kasse zu bitten. Das sorgte für Widerspruch. Schließlich sei auch so mancher dabei, der mit wenig Rente auskommen müsse.

Schließlich wurde das Thema vertagt. Der Vorstand soll Vorschläge für eine Erhöhung der Beiträge und die Belastung der älteren Mitglieder erarbeiten. Bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung soll darüber abgestimmt werden.

Bereits beschlossen wurden Neuerungen, um beim Schützenfest Ende Juli zu sparen. So wird es am Kirmes-Montag keine Veranstaltung im Zelt geben, sondern lediglich um 10 Uhr eine Messe auf dem Friedhof. Zum Auftakt ist am Freitag eine Beach-Party — und zwar ohne Eintritt, um vor allem junge Menschen anzulocken. Am Samstagabend gibt es ein „Bayerisches Wiesenfest“: König, Minister, Offiziere und alle Züge erscheinen in Trachten, eine bayerische Kapelle sorgt für Musik. Am Sonntag sind Messe, Kranzniederlegung mit Zapfenstreich, Frühschoppen und am frühen Nachmittag der Festumzug. Um 16.30 Uhr beginnt der Klompenball. Am Dienstag ist um 17 Uhr die Königsparade. Der Weinball, der gleichzeitig Kränzerball ist, beginnt um 20 Uhr im Zelt.