Tredy und Hankmann ausgezeichnet

Die Matthias-Timmermanns-Gedenkmedaille wurde verliehen.

Thomas Timmermanns, Christina ten Napel-Bauer, Barbara Reinwaldt, Hans-Theo Hankmann, Helma Josten und Peter Ottmann (v.l.). Foto: Horst Siemes

Nettetal. Anfang Juni erst feierte das Viersener Modeunternehmen Tredy Fashion GmbH die Eröffnung der 100. Filiale, nun sind es schon 114. Die rasante Entwicklung des 2005 gegründeten Unternehmens beeindruckte die Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU in Nettetal und im Kreis Viersen so sehr, dass sie ihm die Matthias-Timmermanns-Gedenkmedaille zuerkannte.

Preisträger aus Nettetal ist das Maschinenbauunternehmen Hans Hankmann GmbH & Co. KG in Hinsbeck-Wevelinghoven. Thomas Timmermanns, Sohn des im Jahre 2000 verstorbenen Unternehmers und ehemaligen Bürgermeisters von Nettetal, überreichte die Auszeichnungen in Leuth.

Dass sie als Lebensmittelchemikerin einmal Chefin einer Modekette sein würde, hatte die in der DDR aufgewachsene Barbara Reinwaldt nie erträumt. Die Liebe verschlug sie nach Viersen, wo ihr schon früher „ausgewanderte“ Lebensgefährte eine Modeboutique eröffnet hatte. Sie arbeitete zunächst weiter in ihrem Beruf, doch bald packte sie das Modefieber.

2006 stieg die Mittvierzigerin in die Tredy Fashion GmbH ein, die Barbara ten Napel-Bauer ein Jahr zuvor gegründet hatte. Heute ist sie Geschäftsführerin, als mitfinanzierende Gesellschafter hat sie Helmut Becker und Johannes Holzum an der Seite. 2006 wurde — mit geringem Startkapital — in Lobberich der erste Store eröffnet, dem 16 weitere folgten.

Heute wird Tredy-Mode in Viersen entwickelt, in der Türkei produziert, in 114 eigenen Läden verkauft. Mit rund 720 Mitarbeitern erwirtschaftet der Unternehmen einen Umsatz von 50 Millionen Euro. Dieser Leistung zollte Timmermanns „volle Anerkennung und Respekt“ und lobte das soziale Engagement des Unternehmens.

Als beispielhaft stellte er auch die Entwicklung des Maschinenbauers Hankmann vor, der 1962 in Grefrath-Schlibeck mit dem Bau von Silos und Förderbändern für die Kiesbranche begann und heute in Hinsbeck-Wevelinghoven in fünf Hallen Spezialmaschinen für Industriezweige baut, die weitgehend selbst entwickelt und zu 90 Prozent ins Ausland verkauft werden.

Hans-Theo Hankmann, Meister im Maschinenbau, hat das Erbe des Vaters Hans seit 30 Jahren Schritt für Schritt ausgebaut; er beschäftigt 40 Männer und Frauen, bildet fachlich kompetenten Nachwuchs aus. Hans-Theo Hankmann sei, sagte Timmermanns, ein „Mann, dessen Handlungen von klarem Menschenverstand geprägt sind“. Seine Leistungen verdienten „unsere vollste Anerkennung und unseren Respekt“.

Eine Lanze für den Mittelstand, als „Herzstück der deutschen Wirtschaft“ von allen Parteien gehätschelt, brach Landrat Peter Ottmann, der sich gegen die Regelungswut von Politik und Behörden aussprach: „Dahinter steckt ein pessimistisches Menschenbild vom betreuungsbedürftigen Trottelbürger“.

Da der mittelständische Unternehmer zur Staatsgläubigkeit neige, warb er für das CDU-Prinzip der Solidarität und die Losung „Privat vor Staat“. Er setzte sich für Bürokratieabbau ein und forderte seine Zuhörer auf: „Helfen Sie mit, dass das freie Unternehmertum wieder zur Geltung kommt.“