Weniger Ertrag für Bauern: Nicht so viel und nicht so lecker
Die Bauern hatten in dieser Saison teilweise bis zu 20 Prozent weniger Ertrag. Das Wetter hat im Vergleich zu 2011 nicht mitgespielt.
St. Hubert/Nettetal. „Alles war bescheiden.“ So fasst Uta Kölkes vom St. Huberter Hof Kölkes, Voesch 17, die Spargelsaison zusammen, die jetzt geendet hat. Auch die anderen Bauern in der Umgebung hätten sich ein besseres Geschäft gewünscht. Doch da spielte das Wetter nicht mit.
„Es war am Anfang der Saison zu kalt und die Verluste konnten später auch nicht mehr ausgeglichen werden“, sagt Hubert Nytus vom gleichnamigen Spargelhof an der Schauteshütte 25 in St. Hubert. Im Vergleich zu den Vorjahren gab es dadurch weniger von den weißen Stangen: „Genaue Zahlen haben wir aber noch nicht.“
Auch die Kunden hätten sich zurückgehalten. Nytus: „Anfangs kamen nur wenige. Aber zum Schluss konnten die Leute nicht genug haben.“ Dann fehlte es allerdings am Spargel. Ähnlich war es auch bei Uta Kölkes, die zu einem klaren Schluss kommt: „Im Großen und Ganzen gab es einfach von allem zu wenig.“
In Zahlen ausgedrückt, war das auf dem Hof von Karl Goetzens, Escheln 3, 20 Prozent weniger Ertrag als im Vorjahr. „Aber wir Landwirte sind bescheidene Leute und haben gelernt, uns der Witterung anzupassen“, sagt Karl Goetzens. „Aber der Preis war stabil und die Kunden haben gut gekauft. Soweit können wir zufrieden sein.“
So sehen das auch die Bauern in Nettetal. Beim Hofcafé Alt-Bruch in Kaldenkirchen, Am Altenhof 22, kam der Spargel direkt gekocht auf den Tisch und wurde dadurch gut verkauft. „Doch beim rohen Spargel ging nicht so viel weg. Die Leute kaufen ihn eben nur, wenn die Sonne scheint“, sagt Luise Gotzen.
Es sei auch nicht so viel da gewesen. Und die Stangen, die geerntet wurden, hätten nicht den optimalen Geschmack gehabt: „Wenn der Spargel nicht schnell wächst und länger in der Erde bleibt, ist er nicht so lecker.“
Als „sehr unterschiedlich“ beschreibt Willi Bonnacker die Saison. Auf seinem Hof, Steyler Straße 186, fehlten zwischenzeitlich mehr als 30 Prozent Stangen der Klasse eins. Insgesamt gab es 15 bis 20 Prozent weniger Ertrag als in den Vorjahren.
„Wir hatten einen frühen Start bei kühlen Temperaturen, aber viel Sonne. Das war gut für den Spargel“, sagt der Landwirt. Bei den vielen Regengüssen im Mai kam dann ein Einbruch bei der Ernte. Bonnacker: „Das waren schon schwierige Bedingungen. Da mussten die Spargelstecher ja fast Schwimmunterricht nehmen.“ Am Saisonende habe sich alles etwas entspannt und Bonnacker sei doch ganz zufrieden.
Das ist auch Reiner Hermans auf seinem Hof in Lobberich, Dyck 75: „Es war ein durchschnittliches Jahr und die Kunden haben ganz gut gekauft.“ Mit einem Rekordjahr wie 2011 sei es allerdings nicht zu vergleichen. Hermans: „Jetzt muss sich der Spargel bis zur nächsten Saison wieder regenerieren.“