Neue Anlage stellt Skater zufrieden
„Skate Plaza Viersen“ am Hohen Busch ist fertig. Am Samstag findet Stadtmeisterschaft statt.
Viersen. Martin Schiffel mag es, wenn es beim Skateboardfahren ein bisschen rattert. „Das ist eben wie auf der Straße“, sagt der 30 Jahre alte Mönchengladbacher. Darum gefällt ihm die neue Skateanlage am Hohen Busch in Viersen auch. „Unsere Wünsche wurden gut umgesetzt“, sagt Schiffel, der wie andere aus der Viersener Skater-Community an der Planung der „Skate Plaza Viersen“ direkt beteiligt war. Denn an einer Stelle ist für die besondere Herausforderung Kopfsteinpflaster aus der Viersener Altstadt eingesetzt worden. „Damit gedenken wir unserer Wurzeln“, sagt Patrick Wenz von der Jugendsporteinrichtung „Die Insel“ während der Vorstellung der Anlage am Montag: „Schließlich kommen wir von der Straße.“
Von den Rissen, die noch während der Bauarbeiten entstanden waren, sei dagegen nichts mehr zu spüren. „Die stören gar nicht beim Fahren“, sagt Schiffel. Unbekannte hatten die 680 Quadratmeter große Anlage im Mai betreten. Sie entfernten die Abdeckplanen über den Betonteilen, dadurch trocknete die Oberfläche zu schnell ab und es bildeten sich Risse.
Von irreparablen Schäden war damals die Rede. Inzwischen wisse man, dass die Sache glimpflich ausgegangen sei, sagt Stadtsprecher Frank Schliffke: „Weil die Risse nur oberflächlich waren, konnten sie abgedichtet werden.“
Seit rund zwei Wochen können Interessierte die Anlage nutzen — und das tun sie auch zahlreich, sagt Wenz: „Allein am Freitag waren rund 40 Menschen hier.“ Und die Skater-Community ist mit der Anlage zufrieden. Wenz: „Es kommen sogar Skater aus Köln, um hier zu fahren.“
Die Idee zu dem Projekt entstand vor rund sechs Jahren in der Viersener Skater-Community. Die alte Anlage in Süchteln habe nicht mehr den Ansprüchen der Nutzer entsprochen, erklärt Wenz. Im April 2016 wurde sie nach 20 Jahren aufgegeben, damit dort das Baugebiet „Wohnpark an den Höhen“ entstehen kann. „Die Reparatur und die Instandsetzung hätten zu viel gekostet“, sagt Bürgermeisterin Sabine Anemüller (SPD). Eine weitere Anlage gibt es auf dem Abenteuerspielplatz an der Konrad-Adenauer-Allee, aber auch die sei in die Jahre gekommen, meint Schiffel.
„Von Bails bis Barriers gibt es auf der neuen Anlage alles“, schildert Tomasz Mielcarek, der mit Wenz die kostenlosen Skateboardkurse der „Insel“ betreut. Diese Hindernisse bieten den Skatern und BMX-Fahrern Möglichkeiten für Stunts und Sprünge.
Der Name Plaza stehe für die Bauweise, erklärt Daniel Kruppa vom Viersener Jugendamt: „Es bedeutet, dass alles aus einem Guss ist.“ Damit unterscheide sich die Viersener Anlage von einem klassischen Skatepark. Der Vorteil: „Alles wurde per Hand geformt, nichts ist gleich“, sagt Wenz: „Das fördert und fordert die Skater.“
Die Kosten übernehmen mehrere Beteiligte. Rund 150 000 Euro liefert die Grundstücksmarketinggesellschaft der Stadt Viersen aus Einnahmen der Vermarktung der Süchtelner Grundstücke für den Wohnpark. 25 000 Euro übernimmt die Stadt, 28 000 Euro kommen von der Sparkassenstiftung. Damit wurden die Hindernisse finanziert. „Darüber sind wir sehr froh, denn diese hätten nur schwer nachgerüstet werden können“, sagt die Technische Beigeordnete Beatrice Kamper. So aber sei die Skate Plaza Viersen nun „zukunftsträchtig“.
Davon können sich Interessierte am Samstag, 9. September, bei der 20. Skateboard-Stadtmeisterschaft selbst ein Bild machen. Um 14 Uhr geht es los. Auch die Teilnahme ist noch möglich. Zugelassen werden bis zu 60 Fahrer, die aus dem Kreis Viersen stammen und mindestens zwölf Jahre alt sein müssen. Es gibt die Kategorien Amateure und „Best Run“ für Profis mit Sponsoren. Zudem ist eine BMX-Klasse geplant. Anmeldungen sind ab 11 Uhr auf der Anlage möglich.